Der jemenitische Minister für Information, Moammar Al-Eryani, hat auf seinem Twitter-Account mitgeteilt, dass vier Journalisten des TV-Senders Yemen Today, die die Huthi-Rebellen seit zwei Wochen als Geisel festhielten, ums Leben gekommen seien.
„Die Nachrichten über den Tod von vier Journalisten, die während des Angriffs auf das Gebäude von Yemen Today verletzt wurden, sind bestätigt“, schrieb Al-Eryani am Mittwoch.
Der Minister hat betont, dass die Journalisten keine medizinische Behandlung bekommen hätten und verblutet wären. Ihre Namen hat er nicht genannt.
Laut Al-Eryani sollen die Rebellen die weiteren Geiseln anderorts festhalten.
„Heute haben die Huthi-Rebellen die als Geisel genommenen Journalisten, die für Yemen Today tätig sind, an einen unbekannten Ort gebracht. Ich schließe nicht aus, dass das eine Vorbereitung zu ihrer Vernichtung sein könne“, so der Minister weiter. „Sie sind unbewaffnet, und es macht keinen Sinn, sie festzuhalten oder zu töten“.
Al-Eryani hat den Verband arabischer Journalisten und andere internationale Organisationen sowie den UN-Sonderbeauftragten für Jemen aufgerufen, sich in diese Situation einzumischen und die Huthis unter Druck zu setzen, damit sie die Journalisten freilassen.
Am 2. Dezember hatten die Huthi-Rebellen das Fernsehzentrum (wo sich auch das Büro von Yemen Today befindet) in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa angegriffen, wobei sie 41 Journalisten, darunter auch einen Sputnik-Korrespondenten, in ihre Gewalt brachten.
Am 4. Dezember behaupteten die Huthis, den ehemaligen Präsidenten des Jemen, Ali Abdullah Salih, getötet zu haben. Als Beweis veröffentlichten sie ein Video, das vermutlich den Leichnam des Ex-Staatschefs zeigt. Salihs Anhänger bestritten diese Informationen zunächst. Am Nachmittag bestätigte ein Vertreter des von Salih gegründeten „Allgemeinen Volkskongresses» im Gespräch mit dem TV-Sender al-Arabiya, dass der Expräsident tot sei.
Die Huthi-Rebellen hatten in den letzten Jahren gemeinsam mit Salihs Anhängern gegen Truppen der international anerkannten Regierung gekämpft. In den vergangenen Tagen hatte sich Salih jedoch offen zu Gesprächen mit der Regierung bereit erklärt. Damit kündigte er das Bündnis mit den vom Iran unterstützten Huthis auf. Die Rebellen gingen in die Offensive gegen den früheren Verbündeten und haben nach eigenen Angaben Geländegewinne erzielt.
Quelle: Sputnik