NYT: Nahost-Reise Putins demonstriert zunehmenden Einfluss Russlands in Region

Der russische Präsident Wladimir Putin hat eine rasante Nahost-Reise unternommen, indem er Syrien, Ägypten und die Türkei an einem Tag besuchte. Diese Tour hat laut der Zeitung „The New York Times“ vor allem den zunehmenden Einfluss Russlands sowie die schwächer gewordene Rolle der USA in der Region demonstriert.

Der Zeitung zufolge hat Putin während seiner Besuche am Montag bestimmte Erfolge erzielt. Die Atmosphäre in allen Ländern sei freundlich gewesen.
Zuerst habe sich der russische Präsident mit seinem syrischen Amtskollegen Baschar al-Assad auf dem russischen Luftstützpunkt in Syrien getroffen. Putin habe dabei erklärt, dass das russische Militär zusammen mit der syrischen Regierungsarmee eine der kampfstärksten Terrormilizen niedergelegt habe, weshalb sich nun ein erheblicher Teil der russischen Truppen auf den Heimweg machen könne.

Die Vertreter der syrischen Opposition, die auch an den unter UN-Schirmherrschaft in Genf stattfindenden  Verhandlungen teilnehmen, hätten den Befehl Putins über den Truppenabzug begrüßt: „Das wird uns helfen, das ist ein richtiger Schritt, und wir schätzen ihn ziemlich positiv ein“, sagte Hind Kabawat, einer der Unterhändler.

In Ägypten hätten Putin und sein Amtskollege Abdel al-Fattah as-Sisi bei einer Pressekonferenz bestätigt, dass Russland bereit sei, die Direktflüge nach Kairo wiederaufzunehmen. 2015 hatte  Moskau den Luftverkehr mit Ägypten eingestellt, nachdem eine russische Passagiermaschine über der Sinai-Halbinsel gesprengt worden war. Darüber hinaus hätten  die Staatschefs einen Vertrag im Wert von 30 Milliarden Dollar unterzeichnet, demzufolge Russland das erste Atomkraftwerk in Ägypten bauen werde.

Bei dem Treffen Putins mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan sei es vor allem um die politischen Verhandlungen über die Einstellung des Kriegs in Syrien gegangen. Darüber hinaus habe auch der Verkauf  des russischen hochmodernen Boden-Luft-Raketensystems S-400 an die Türkei auf der Tagesordnung gestanden. Zuvor habe Moskau verweigert, Ankara diese Systeme zu verkaufen.

Der „New York Times”  zufolge hat Russland davon profitiert, dass die USA sich an verschiedenen Konflikten im Nahen Osten (insbesondere in Syrien) nicht beteiligen wollten, indem es die Beziehungen mit solchen Ländern wie Ägypten wiederherstellte.

Putin wolle nun aber nicht nur den militärischen Sieg erklären, sondern auch seine Führungsrolle in den internationalen diplomatischen Initiativen stärken. Diese Rolle halte er für die wichtigste Errungenschaft bei der Rückkehr Russlands in die Weltarena als ein Akteur, der mit den USA mithalten könne.

Quelle: Sputnik

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