Russlands erfolgreicher Einsatz in Syrien ist für alle Welt ein Signal: Moskau lässt seine Verbündeten nicht im Stich. Dies ist die einhellige Meinung syrischer Experten, die im Sputnik-Interview Putins jüngsten Besuch auf der Luftwaffenbasis Hmeimim kommentiert haben. Demnach hat Russlands Präsident die US-Amerikaner unter Zugzwang gesetzt.
Es sei vor allem eine politische Botschaft gewesen, das Treffen der beiden Präsidenten Putin und Assad in Hmeimim: „Dem Herbeireden eines großen Krieges im Nahen Osten wurde dadurch ein Ende gesetzt“, sagte der syrische Offizier und Parlamentsabgeordnete Muhannad al Haj im Sputnik-Gespräch.
Überdies sei der Abzug russischer Truppen eine Mahnung an die USA. Die würden ja weiterhin Kräfte in At-Tanf am östlichen Euphrat-Ufer halten. „Russland jedoch hatte seine Präsenz in Syrien mit der syrischen Regierung abgestimmt und zieht seine Truppen jetzt ab. Mal schauen, wie die Amerikaner darauf reagieren – sie sind jedenfalls am Zug“, so der Abgeordnete.
Der syrische Politologe Timur Dwidar sagte: „Putin hat den Terroristen und ihren Herren klar gezeigt, dass sie sich in Syrien nicht noch einmal blicken lassen sollten.“ Putins Besuch auf der Luftwaffenbasis Hmeimim sei auch eine klare politische Botschaft: „Der Krieg gegen den Terror ist zu Ende, Putin hat sein Wort gehalten“, so der Experte. Russische Truppen könnten indes jederzeit innerhalb von 24 Stunden wieder nach Syrien verlegt werden.
Es gibt aber auch die Meinung, Putins Besuch sei Teil seiner Wahlkampagne zuhause.
„Dem kann ich definitiv nicht zustimmen“, sagt der Politologe Dwidar. „Der russische Präsident ist sehr beliebt, er braucht keine künstlichen Tricks. Es gibt in Russland keine Person, die sich in Sachen Beliebtheit mit Putin messen könnte.“
Diese Beliebtheit reiche bis in den Nahen Osten: „Wir haben ja gesehen, wie warmherzig Putin in der Region empfangen wurde. In Ägypten hat man ihn so empfangen, als würde er einfach dazu gehören.“
Der syrische Sicherheitsexperte Akram al Shalli erinnert indes an ein weiteres wichtiges Ziel des russischen Einsatzes in Syrien:
„Der Krieg in Syrien war für Moskau ein präventiver Kampf gegen den Terror. Denn es bestand die Gefahr, dass der Terrorismus auch Russland erreicht.“
Das Ergebnis dieses Krieges: „Syrien ist von Terroristen befreit.“ Wobei natürlich noch vereinzelte Terrorzellen vertrieben werden müssen. Ein klares Signal für die Welt ist der Syrien-Einsatz aber jetzt schon: „Die Sieger-Länder haben wertvolle Erfahrungen gesammelt und können andere Ländern im Kampf gegen den Terror unterstützen“, so der Sicherheitsexperte.
Quelle: Sputnik