Ukrainischer General listet akute Probleme der Armee auf

Der für Logistik zuständige Vizebefehlshaber der ukrainischen Landstreitkräfte Juri Tolotschny hat in einem Interview mit dem Portal „Verteidigungs- und Industriekurier“ die aktuell größten Probleme der ukrainischen Armee genannt.

Zunächst verwies der Generalmajor auf fehlende Mittel für den Bau von Objekten zur Stationierung von Truppen, wodurch neu gebildete oder aus dem Donbass nach dem Rotationsprinzip abgezogene Truppenteile in Zeltlagern untergebracht werden müssten.

Darüber hinaus reichen ihm zufolge die für die Sicherheit der Waffenarsenale und —depots bereitgestellten Mittel nicht aus. Für diese Zwecke würden nur fünf von zehn Prozent der erforderlichen Gelder zur Verfügung gestellt.

Es mangele außerdem an Schützen-, Artillerie- und Raketenwaffen. Wie Tolotschny erläuterte, benötigt die ukrainische Armee Geschosse sowjetischer Produktion, da der Großteil der Waffen noch aus den Sowjetzeiten stammte.

„Erstens passt die Munition nach dem Nato-Standard nicht. Zweitens gehört Munition zu den letalen Waffen. Jeder kennt ja die Einstellung unserer westlichen Partner zu den Lieferungen letaler Waffen an die Ukraine“, fügte der General hinzu.

Bei der jetzigen Sachlage werde der Mangel an Munition in ein paar Jahren für die Armee kritisch sein.

Des Weiteren hob er misslungene Entwicklungen von Panzertechnik hervor. Beispielsweise habe sich der modernisierte Panzer vom Typ T-64 BM „Bulat“ unter realen Gefechtsbedingungen als ineffizient erwiesen. Zugleich sei das Modernisierungspotential bei alten Panzern praktisch erschöpft.

Auch die ukrainischen Luftstreitkräfte seien mit ernsthaften Problemen konfrontiert: Ersatzteile würden fehlen, der Flugzeugpark sei veraltet.

Zuvor wurde berichtet, dass sich etwa 70 Prozent der ukrainischen Wehrpflichtigen während der Einberufungskampagne im Herbst 2017 nicht bei den zuständigen Militärkommissariaten gemeldet hätten.

Quelle: Sputnik