Unmut gegen US-Stützpunkt Okinawa: Militär-Helikopter verletzt japanisches Schulkind

Am Mittwoch morgen hat ein US-Helikopter beim Flug über den Sportplatz einer japanischen Grundschule ein Cockpit-Fenster verloren. Das Fenster verletzte einen zehnjährigen Jungen. Der Vorfall sorgt für weitere Spannungen zwischen Einwohnern und US-Soldaten.

Rund 50 Grundschüler befanden sich zur Zeit des Unfalls auf einem Sportplatz nahe des US-Stützpunkts Futenma auf Okinawa. Drei Helikopter flogen laut japanischen Medienberichten über die Schule hinweg. Ein 10-jähriger Junge zog sich Verletzungen an der Hand zu, als sich ein Fenster mitsamt Rahmen vom einem der CH-53-Helikopter loslöste und auf die Kinder herabfiel.

 

 

Vor ein paar Tagen landete ein zylindrisches Objekt der US-Armee auf dem Dach eines Kindergartens. Obwohl dieses das Label der amerikanischen Streitkräfte trug, dementiere das Militär, dass dieses aus seinen Reihen stammte.

 

Die Vorfälle erinnern an ein Trauma der Einwohner Okinawas. Im Jahr 1959 stürzte ein US-Militärflugzeug über einer Schule ab und tötete 18 Japaner, darunter auch kleine Kinder. Ein heute 74 Jahre alter Mann, der beim Unfall seinen Bruder, damals neun Jahre alt, verlor betont:

Wegen der Präsenz der US-Basen hier, ereignete sich der schreckliche Unfall. Die Abe-Regierung versucht nun, eine andere US-Militärbasis in Henoko zu errichten. Ich habe wirklich Sorge, dass die neue Basis eine weitere Tragödie mit sich bringt. Ich bete, dass sich ein solcher Unfall nie wiederholen wird.

Auf Okinawa befinden sich 31 US-Militärstützpunkte auf 18.609,2 Hektar Land verteilt. Dies bedeutet, dass 15 Prozent des Lebensraums der Menschen auf Okinawa vom amerikanischen Militär beansprucht wird. Zudem konzentriert sich deren Ansiedlung auf das Flach- und Nutzland in urbanen Gegenden im Zentrum der Hauptinsel sowie im südlichen Teil. Der japanische Gouverneur forderte angesichts von Unfällen, die durch betrunkene US-Soldaten verursacht wurden, und Gewalt gegen Einwohner eine Kehrtwende von der Regierung Tokios. Japans Premierminister Abe hält aber an der Koalition mit den Amerikanern fest und braucht die Zustimmung aus Washington, um das eigene Land militärisch aufzurüsten.

Quelle: RT