Choo Mi-ae, Parteichefin der regierenden Demokraten Südkoreas, traf sich in Russland mit Wjatscheslaw Wiktorowitsch Wolodin, dem Vorsitzenden der Staatsduma, im Rahmen einer achttägigen Reise:
Wenn Südkorea und Russland enge Verbindungen formen, wird das einen positiven Effekt auf eine Lösung der nordkoreanischen Nuklearangelegenheiten und den Frieden auf der koreanischen Halbinsel haben.
Choo schürte auch die Hoffnungen auf Verhandlungen zu einem Freihandelsabkommen zwischen Südkorea und der von Russland geführten, eurasischen ökonomischen Union mit Armenien, Belarus, Kasachstan und Kirgisistan:
Ich bitte Sie die Bemühungen im Umsetzen strenger Sanktionen gegen den Norden, um Stabilität im Nordosten Asiens zu fördern und den Norden auf den rechten Pfad in Richtung Dialog und Offenheit zu führen.
Die Sanktionen gegen Nordkorea beinhalten unter anderem: Investitionsverbote in nordkoreanische Firmen, ein Militärembargo, ein Außenhandelsverbot, das Verbot der unmittelbaren oder mittelbaren Einfuhr, Weitergabe, Beförderung und des Erwerbs von Produkten aus Nordkorea; des Handels mit Luxusgütern sowie Gold, Edelmetallen und Diamanten. Alle Güter, die der Verwendung des nordkoreanischen Militärs dienen könnten, sind ebenso verboten, wie der Handel von Flugtreibstoffen, Erdgaskondensaten, raffinierten Mineralölprodukten und Rohöl. Russland und China mahnten immer wieder, dass Sanktionen Nordkorea nicht von seinem Atomwaffenprogramm abbringen wird. Die Leidtragenden sind lediglich die nordkoreanischen Bürger.
Eine Kooperation mit Russland würde ein Signal an Japan senden, so Choo. Die geplante Aufrüstung der Japaner wird aus südkoreanischer Sicht kritisch bewertet. Im kommenden Jahr wird die Parteichefin Japan besuchen.
Auch die Winterolympiade und die Teilnahme russischer Athleten in Pyeongchang in 2018 wurde thematisiert. Choo versprach, sich für die russischen Sportler einzusetzen. Der IOC hatte entscheiden, dass sich die Sportler wegen unbestätigter Dopingvorwürfe nur unter neutraler Flagge präsentieren dürfen. Auch die russische Nationalhymne darf im südkoreanischen Pyeongchang nicht ertönen.
Durch die Teilung Koreas in Nord und Süd bestehen erst seit 1990 vertiefte diplomatische und wirtschaftliche Beziehungen zwischen Südkorea und Russland. Den Weg dorthin bereitete die Seoul Olympiade im Jahr 1988. Rund 6.000 Sportler der Sowjetunion reisten damals in die südkoreanische Hauptstadt. Zuvor lief der Handel zwischen Russland und Südkorea über Dritte ab: Hongkong, Japan und Singapur. Das steigende Handelsvolumen machte den direkten Handel möglich. Das russische Wladivostok und das südkoreanische Busan wurden zu Handelszentren.
Quelle: RT