In Afghanistan sind seit Jahresbeginn mehr als 400.000 Menschen vor Kampfhandlungen aus ihren Heimatorten geflohen. Das geht aus einem am Montag veröffentlichten Bericht der UN-Agentur zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) hervor. Demnach waren allein in der vergangenen Woche rund 12.300 Menschen heimatlos geworden.
Im früher als eher ruhig geltenden Norden und Nordosten, wo bis zum Jahr 2013 die Bundeswehr Schutzmacht war und wo sie immer noch ein großes Feldlager unterhält, würden mittlerweile 31 Prozent aller Kriegsvertriebenen registriert, melden die UN. Der regelmäßig veröffentlichte Bericht, der auch detaillierte Schilderungen von Kämpfen zwischen radikalislamischen Taliban und Sicherheitskräften enthält, verzeichnet zum Beispiel für die umkämpfte Provinz Sar-e Pul allein in der vergangenen Woche fast 7.000 Binnenflüchtlinge.
In den Ostprovinzen Nangarhar und Kunar, wo die Taliban ihre Rivalen von der Terrormiliz «Islamischer Staat» bekämpfen, seien in der vergangenen Woche 4.500 Menschen aus zehn Bezirken geflohen, heißt es in dem Bericht weiter. Die Kämpfe eskalierten seit Mitte Oktober und hätten seitdem rund 61.000 Menschen zu Kriegsflüchtlingen gemacht.
Im vergangenen Jahr waren mehr als 660.000 Afghanen aus ihren Dörfern geflohen. Für 2017 hatten die UN zu Jahresbeginn rund 450.000 weitere Zwangsvertriebene erwartet.
Quelle: RT