Alter Judo-Kamerad enthüllt: Wladimir Putin arbeitete in seiner Jugend als Film-Stuntman

Der russische Präsident Wladimir Putin wirkt oftmals ruhig und beherrscht. Selbst in brenzligen Situationen scheint er nie die Ruhe zu verlieren. Ein alter Weggefährte und Judo-Partner des russischen Präsidenten hat nun verraten, woran das liegen könnte.

Im Westen sorgen sie für Spott, in Russland eher für Bewunderung: die Bilder des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit freiem Oberkörper beim Reiten oder auch beim Fischen. Die Stilisierung als „harter Kerl“ kommt in Russland gut an. Im Westen kaum vorstellbar. Die Dekonstruktion des männlichen Rollenbildes als hartgesottener Macho ist weit fortgeschritten. Man stelle sich nur so als Beispiel den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier mit freiem Oberkörper Lasso schwingend auf einem Vollblüter vor. Undenkbar.

Doch Putin beherrscht offenbar nicht nur die robuste Inszenierung, immerhin ist er auch ein ausgewiesener Judoka und wohl auch ein ganz brauchbarer Eishockeyspieler. Jetzt kommt noch ein weiteres Indiz hinzu, welches das Bild als «Haudegen» abrunden könnte. Ein Weggefährte und Judo-Partner von Putin plauderte gegenüber dem russischen Sender Dozhd aus dem Nähkästchen. Der junge Putin soll sich während seiner Studienzeit auch als Stuntman verdingt haben.

Bei dem Weggefährten handelt es sich um Wassili Shestakov, einem ehemaligen erfolgreichen Judo-Athleten und aktuellem Präsidenten der Sambo-Föderation. Shestakov erzählte gegenüber Dozhd, dass Putin bei drei Filmproduktionen als Stuntman mitgewirkt habe. Und zwar in «Izhora Batallion» in 1972 und in «Blockade» im Jahr 1974. An den dritten Film könne er sich nicht mehr erinnern.

«Wir waren zusammen in ‘Izhora Batallion’ und ‘Blockade'», sagte Shestakov. «Wir wurden für diese Zeit gut bezahlt. Ich bekam 110 Rubel pro Monat in meinem Ingenieurjob bezahlt, aber als ich an Filmen arbeitete, machte ich 75 Rubel pro Tag. Das war eine Menge Geld», so Shestakov.

Und nun der Clou: Die beiden Freunde sollen in den Filmen deutsche Soldaten dargestellt haben. Alexander Massarsky, ein Mitarebeiter bei Lenfilm, erklärte, dass das Unternehmen damals Athleten für Stuntszenen anheuerte.

«In der Sowjetunion gab es keine Methodik für Stunts in Filmen. Was im Ausland geschah — das wurde nicht mit uns geteilt, [wegen] des Eisernen Vorhangs», sagte Massassky. «Manchmal brachten sie einige neu gemischte, blasse Fotos aus irgendeinem Film mit. Wir gingen unseren eigenen Weg, verarzteten unsere Beulen und lernten voneinander.»

Nikolai Vashshilin, ein ehemaliger Athlet, der später ein professioneller Stuntman wurde, erzählte Dozhd ebenfalls, dass Putin Stunts durchgeführt habe. Er behauptete auch, ein Foto von Putin zu haben, das am Set eines Films entstanden sei, aber die Qualität des Bildes sei nicht gut genug, um zweifelsfrei festzustellen, ob der Mann auf dem Bild wirklich der heutige Präsident Russlands ist.

Dmitri Peskow, Putins Pressesprecher, sagte gegenüber Dozhd, dass er keine Kenntnis von dessen Filmarbeiten habe. Artemy Agrafenin, der Pressesprecher von Lenfilm, sagte dem russischen Sender, dass sie keine Aufzeichnung von Putin in ihrem Archiv finden konnten, doch: «Das bedeutet nicht, dass er nicht in Filmen mitgespielt hat», so Agrafenin.

Viele Studenten hätten damals in der Sowjetunion bei Filmen mitgewirkt, um zusätzliches Geld zu verdienen. Besonders sportliche Studenten hätten die Möglichkeit gehabt, mehr Geld mit Stuntarbeit zu verdienen.

Quelle: RT