Russland hat die USA erneut aufgefordert, endlich ihre Atomwaffen aus Europa abzuziehen. General i.R. Leonid Iwaschow, einst Stratege im russischen Verteidigungsministerium und heute prominenter Militärexperte, glaubt nicht, dass die amerikanischen Atombomben schnell antransportiert werden können.
„Russland hat all seine Atomwaffen auf sein Hoheitsgebiet gebracht. Auch die USA hätten das schon längst tun müssen“, sagte Michail Uljanow, Ressortleiter Nichtweiterverbreitung und Rüstungskontrolle, im russischen Außenministerium, am Montag.
Nach seinen Worten lagert Washington in Deutschland, Belgien, Italien, den Niederlanden und der Türkei „bis zu 200 Atombomben“ und will sie dazu noch modernisieren.
Leonid Iwaschow, Generaloberst i.R. und Präsident der Moskauer Denkfabrik Akademie für geopolitische Probleme, sagte in einem Sputnik-Gespräch, unter welchen Umständen den Europäern der Abzug der US-Atombomben winken könnte.
„Die Europäer haben die US-Atomwaffen gar nicht nötig. Aber durch ihr Atompotenzial und die Federführung in der Nato können die USA sowohl die europäische Wirtschaft als auch Politik unter Kontrolle halten“, führte Iwaschow aus. Ihm zufolge kann man in den nächsten Jahren auf keinen Fall damit rechnen, dass die Amerikaner ihre Atomwaffen wegbringen, denn sie seien für sie ein Mittel, „um Russland unter Druck zu setzen und ihre Macht über Europa zu behalten“.
„Irgendwann in der Zukunft wäre das durchaus möglich. Nämlich dann, wenn die USA sich als Gleiche unter Gleichen sehen und ihre Vorstellung von einer unipolaren Welt aufgeben. Vorerst sind sie dazu aber nicht bereit.“
Quelle: Sputnik