Seit dem Ausbruch der Ukraine-Krise haben die USA immer wieder Sanktionen gegen Russland verhängt und ausgeweitet – mit immer unterschiedlichen Begründungen. Laut dem russischen Vize-Außenminister Sergej Rjabkow könnten die nächsten Sanktionen Washingtons auch ganz ohne Grund kommen.
Washington wirft Russland seit längerer Zeit vor, den INF-Vertrag, der die Vernichtung aller landgestützten Nuklearraketen mit kürzerer und mittlerer Reichweite vorsieht, zu brechen und droht, diese angeblichen Verstöße mit Sanktionen zu belegen.
Trotz dieser Androhungen hofft Moskau laut Rjabkow dennoch darauf, dass die USA auf ein Fortführen der Sanktionspolitik wegen angeblicher Verstöße verzichten – und damit die Sanktionsspirale nicht noch weiter antreiben.
Große Hoffnung habe man aber nicht, schließlich zeige die Erfahrung der letzten Jahre ein anderes Bild, so der Politiker.
„Wahrscheinlich wägt die US-Regierung ernsthaft ab, zusätzliche Sanktionen einfach ohne irgendeinen Grund zu verhängen», erklärte der Vize-Außenminister vor russischen Journalisten.
Ob die gegenseitige Sanktionsspirale beendet werden könne, hänge dabei ausschließlich von der amerikanischen Seite ab. Russland unterstütze keineswegs die „Logik von Maßnahme und Gegenmaßnahme“, aber man bekomme ständig Drohungen verschiedener Art aus Washington.
„Wenn nach solchen Aussagen und solchen Androhungen tatsächliche Maßnahmen kommen, wird selbstverständlich bei uns eine Situation entstehen, bei der man einfach nicht in der Lage sein wird, nicht zu reagieren“, betonte der Politiker.
Dennoch sei Russland weiterhin bereit, mit den USA zu kooperieren – „selbstverständlich wenn keine weiteren Komplikationsmomente seitens der USA auftauchen“, fügte Rjabkow hinzu.
Zuvor am Montag hatte der Botschafter der Vereinigten Staaten in Russland, Jon Huntsman, erklärt, die Serie gegenseitiger Strafmaßnahmen zwischen Moskau und Washington sei nun beendet.
Quelle: Sputnik