Botschafter-Mord in Ankara: Russische Experten entschlüsselten PC-Daten des Mörders

Russische Experten haben die gelöschten Dateien auf dem PC des Mörders von Andrej Karlow, dem russischen Botschafter in Ankara, wiederhergestellt. Das berichtet die Zeitung „Hürriyet“ am Dienstag.

Unter den gelöschten Dokumenten wurden zwei Dateien mit dem Namen „Fethullah Gülen“, 690 Dateien mit dem Namen „Hizmet“ (so nennt sich die Bewegung des türkischen Predigers Gülen – Anm. d. Red.) und vier Dateien mit dem Namen „FETO“ entdeckt. Russische Experten durchsuchten die Festplatte im Computer des Mörders, Mevlüt Mert Altıntaş, auch nach den Stichworten „al-Qaida“ und „Daesh“ (Terrormiliz, auch Islamischer Staat), doch gab es unter den gelöschten Dateien keinen Treffer.

Am gestrigen Montag traf sich die russische Delegation mit den Vertretern der Generalstaatsanwaltschaft in Ankara. Laut Generalstaatsanwalt Adem Akıncı hat Ankara die Identität des Chefs der FETÖ-Abteilung festgestellt, deren Mitglied der Attentäter war. Der Verdächtige sei inhaftiert, gegen ihn werde im Zusammenhang mit einem anderen Fall ermittelt, der mit der Tätigkeit der Gülen-Bewegung verbunden sei. Laut den türkischen Kollegen habe die Terror-Organisation von Gülen – FETÖ – den Mord an dem russischen Botschafter geplant und ausgeübt.

Der russische Botschafter Andrej Karlow war am 19. Dezember in Ankara vor laufenden Kameras erschossen worden, als er bei der Einweihung einer Fotoausstellung eine Ansprache hielt. Der Angreifer war ein 22-jähriger türkischer Polizist namens Mevlut Mert Altintas, der die Veranstaltung bewachen sollte. Er wurde auf der Stelle von Sicherheitskräften getötet.

Quelle: Sputnik