In Deutschland nimmt die Jagd auf unliebsame Journalisten ein neues Ausmaß an. Wie gestern bekannt wurde, haben linksextreme Gruppen das Haus von Jürgen Elsässer aufgesucht, der Chefredakteur des Compact-Magazins ist. Zudem wurde die Telefonnummer des linken Journalisten Ken Jebsen veröffentlicht, mit dem Aufruf diesen zu ermorden oder seine Tochter zu entführen. Kritiker sprechen bereit von SA-Methoden.
https://twitter.com/marcelsardo/status/942823296713875457
Etwa 50 sogenannte Antifaschisten haben nach Angaben der linken Tageszeitung taz den Wohnsitz von Jürgen Elsässer aufgesucht. Ein Nachbar spricht von etwa 30 Personen. Während die taz von einem «bunten friedlichen Protest» spricht, so sieht ein Anwohner die Situation ein wenig anders:
„Heute ist eine Art ‚Demonstrationszug‘ von ca. 30 Personen, zumeist jüngere männliche Erwachsene, durch unseren Ortsteil zum Haus von Herrn Elsässer gezogen. Am Ziel angelangt, wurden lautstark Parolen skandiert und vor dem Haus Plakate und auch eine symbolische Google Maps-Markierung aufgestellt. Die Gruppe (fast wäre ich geneigt zu schreiben ‚der Mob‘) kam vom Bahnhof *** und bewegte sich ’nach erledigter Arbeit‘ auch dorthin wieder zurück. Also alles Auswärtige, die ‚Nachbarn‘, das eigentliche Zielpublikum des Flugblattes, waren nicht zugegen.
Nachdem alles vorbei war, kam die Polizei. Ich habe mich sofort als Zeuge zur Verfügung gestellt. Ich sprach dann auch mit Frau und Herrn Elässer und stellte mich als Nachbar vor. (…) Wenn man das alles so hautnah erlebt, ist es noch viel fürchterlicher, als wenn man nur über solche Sachen liest. Ich denke, ich bin nicht der Einzige, dem sich der Gedanke aufdrängt: ‚So oder ähnlich muss es Anfang 1933 gewesen sein‘“, zitiert Compact den Anwohner.
Elässer war in den vergangenen Jahren mit seinem Magazin und seinen öffentlichen Auftritten (u.a. PEGIDA, Montagsdemos) immer wieder in die Kritik geraten. Ihm wurde Antisemitismus und zugleich Hetze gegen Muslime vorgeworfen. Gegen den Vorwurf des Antisemitismus konnte er sich vor Gericht gegen die antifaschistische politische Aktivistin Jutta Ditfurth erfolgreich wehren. Weniger wegen Islamkritik oder PEGIDA geriet auch Jebsen immer wieder in die Schusslinie linker Aktivisten und Politiker. Ihm wurde wegen seiner Israel-Kritik ebenfalls Antisemitismus vorgeworfen und wegen seiner Kritik an den US-Basen (u.a. Ramstein) Antiamerikanismus.