US-Experten analysieren Russlands Bereitschaft zu Kriegen der Zukunft

Die moderne russische Armee setzt nicht auf die Soldatenzahl, sondern auf die Taktik und hohe Technologien, geht aus der Studie des strategischen US-Forschungszentrums RAND hervor. Somit gleiche Moskau immer mehr den USA und Deutschland. Dies berichtet „The National Interest“.

Den RAND-Spezialisten zufolge gibt es keinen Grund zu glauben, dass Russland auf einen großangelegten Krieg abziele. Die Hauptaufgabe der russischen Armee sei daher, das eigene Land, große Städte und Industriezentren zu schützen.

Die Reformen der letzten Jahre, heißt es in der Studie weiter, sollen es Russland erlaubt haben, die hohe Kampfbereitschaft des größten Teils seiner Bodentruppen trotz der Kürzung ihrer Mannschaftsstärke aufrechtzuerhalten. Somit sei Russland nun in der Lage, seine Truppen mit der Eisenbahn in die notwendigen Richtungen ganz schnell zu verlegen.

Im Falle eines bewaffneten Konflikts werden russische Truppen aus der Sicht von US-Experten die Entscheidungsschlacht mit den gleichstarken Kräften des Gegners möglichst vermeiden. Russland werde hierzu das ganze Spektrum seiner boden-, luft- und seegestützten Langstreckenwaffen gegen Flugzeugträger, Militärstützpunkte und Kampfjets des Gegners einsetzen.

Unmittelbar bei den Kampfhandlungen werde die russische Armee Mehrfachraketenwerfersysteme besonders aktiv einsetzen, die dank deren Mobilität ganz effektiv unerwartete Schläge versetzen können. Moskaus „Hauptgarantie“ bleibe allerdings, so die Experten, sein Atomwaffenarsenal, das das Land als Reaktion auf einen Angriff einsetzen oder mit dessen Einsatz es dem potentiellen Feind drohen würde.

Die traditionellen Kriegsführungsmethoden werde Moskau im Ernstfall mit nichttraditionellen kombinieren, darunter die Hilfe der Zivilbevölkerung und der Einsatz von Spezialeinsatzkräften, die sich in Syrien gut bewährt hatten. Dazu gehören RAND zufolge auch Fallschirmjäger, die ihre Professionalität in früheren Konflikten bereits demonstriert hätten.

Das reale Potential der russischen Armee bleibe aber weiterhin offen, schließen die RAND-Experten.

Quelle: Sputniik