Putin wirft USA Verstöße gegen INF-Vertrag vor

Die USA verstoßen gegen den INF-Vertrag über den Abbau nuklearer Mittel- und Kurzstreckensysteme. Das erklärte Russlands Präsident Wladimir Putin am Freitag in einer Sitzung des Kollegiums des Verteidigungsministeriums in Moskau.

„Die von den Vereinigten Staaten von Amerika bei Erprobungen der Raketenabwehr als Luftziele verwendeten Raketen sind ihren Charakteristika nach mit ballistischen Mittel- und Kurzstreckenraketen vergleichbar… Ihre Produktion könnte davon zeugen, dass (die USA) vom INF-Vertrag verbotene Technologien entwickeln“, sagte der Präsident.

Die USA arbeiteten im Grunde genommen darauf hin, diesen Vertrag zunichte zu machen. Dabei werfe die amerikanische Seite Russland irgendwelche Verstöße gegen den INF-Vertrag vor, so Putin.

Anfang Dezember hatte US-Vizeaußenminister Thomas Shannon Russland Verletzungen des INF-Vertrages zur Last gelegt. Die USA wollten dieses Problem militärisch lösen, drohte der Minister. Darauf erklärte Moskau, dass Russland den Vertrag einhalten wird, solange auch die USA ihn einhalten.

Der INF-Vertrag war am 8. Dezember 1987 in Washington unterzeichnet worden und am 1. Juni 1988 in Kraft getreten. Demnach gingen die damalige Sowjetunion und die USA die Verpflichtung ein, auf Produktion, Erprobung und Stationierung von ballistischen Raketen und Marschflugkörpern mittlerer (zwischen 1.000 und 5.500 Kilometern) und kürzerer (500 bis 1.000 Kilometer) Reichweite zu verzichten.

Quelle: Sputnik