Ein slowakisches Gericht hat die Gaslieferungen für den ukrainischen Energiekonzern Naftogas beschlagnahmt und somit der Entscheidung des Stockholmer Schiedsgerichts zur Klage des italienischen Unternehmens IUGas entsprochen, wie das ukrainische Portal ZN.UA unter Hinweis auf eigene Quellen berichtet.
IUGas hatte die Ukraine laut dem Portal wegen der 2007 entstandenen Schulden verklagt, die heutzutage einschließlich der Strafen 21 Millionen Dollar betragen. Das Schiedsgericht fällte das entsprechende Urteil im Dezember 2012. Das italienische Unternehmen versuchte danach ergebnislos, von der Ukraine die Erfüllung des Urteils einzufordern, und wandte sich deshalb an ein slowakisches Gericht.
Die Ukraine kauft seit November 2015 das Erdgas nicht von Russland, sondern von Europa. Kiew erklärte das mit einem niedrigeren Preis. Naftogas gestand aber später, dass der russische Konzern Gazprom den Energieträger für einen günstigeren Preis als der von europäischen Lieferanten angeboten hatte.
Derzeit bekommt die Ukraine ihr Gas meistens aus Polen, Ungarn und der Slowakei, die den größten Umfang liefert: über acht Milliarden Kubikmeter. Diese Lieferungen erfolgen auf der Basis des Reverse-Schemas. Das heißt, es handelt sich tatsächlich um derselben Energieträger, den Gazprom an die osteuropäischen Länder verkauft.
Quelle: Sputnik