Die Nato zeigt sich über die Aktivitäten der russischen U-Boote besorgt: Der Konteradmiral der Allianz, Andrew Lennon, hat gegenüber der Zeitung „The Financial Times“ (FT) eine aus seiner Sicht verstärkte Präsenz russischer Unterwasserfahrzeuge in der Nähe der wichtigsten transatlantischen Kommunikationskabel beklagt.
Die Unterwasser-Aktivität Russlands hat laut Lennon seit Ende des Kalten Krieges ihr Rekordniveau erreicht. „Die russische Aktivität unter Wasser ist in den letzten drei Jahren höher als jemals seit dem Kalten Krieg“, zitiert die Zeitung den hochrangigen Nato-Militär. In diesem Zeitraum habe man jährlich mehr Einsätze russischer U-Boote außerhalb „ihres lokalen Gewässers“ beobachtet als in dem Jahrzehnt davor.
Konkret gehe es um sechs neue russische U-Boote der Kilo-Klasse im Schwarzen Meer und im Mittelmeer, wo Russland durch seinen Seestützpunkt Tartus festen Fuß gefasst habe. Die Nato habe „viel Aktivität“ dieser U-Boote registriert.
An den Einsätzen in der Nähe von Kabeltrassen soll laut Lennon auch ein Unterwasserfahrzeug teilgenommen haben, das er als „Mutterschiff“ bezeichnet. Mit ihm sollen kleinere U-Boote transportiert worden sein. Diese könnten wiederum mit einer Technologie zur Manipulierung von Objekten auf dem Meeresboden ausgestattet sein.
Russland zeige ein klares Interesse an der Unterwasser-Infrastruktur des Militärbündnisses, insbesondere an den Datenverbindungen zwischen den USA und Europa, fügte Lennon hinzu.
„Also ist das klar besorgniserregend, weil unsere Länder so sehr auf das Internet und Kommunikationen angewiesen sind“, so der Konteradmiral weiter. Zugleich behauptet er dem Blatt zufolge jedoch nicht, dass irgendeine Einmischung in die Infrastruktur stattgefunden habe.
Quelle: Sputnik