Der aus Griechenland stammende EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos forderte die EU-Staaten dazu auf, bei der Verteilung von Asylbewerbern solidarisch zu sein, schreibt das Contra Magazin.
Von Michael Steiner auf Contra Magazin
Als EU-Innenkommissar ist Dimitris Avramopoulos auch für die Migrationspolitik zuständig. Er forderte gegenüber der «Welt» die Mitgliedsstaaten der EU dazu auf, bei der Verteilung der Asylbewerber solidarisch zu sein. «Solidarität kann es nicht a la carte geben, sie kann nicht freiwillig sein und sie ist nicht verhandelbar», so der Grieche. Er setzt hierbei vielmehr auf Zwangsmaßnahmen durch Brüssel.
«Wenn man Teil der europäischen Familie ist, muss man sich um alle Mitgliedstaaten in gleicher Weise kümmern. Wir können nicht ein Land oder eine Handvoll Länder damit alleine lassen, eine künftige Krise zu bewältigen – soviel haben wir gelernt. Und wir haben keine Zeit zu verlieren: Eine Einigung auf die Reform des Dublin-Systems und zur gesamten Asylgesetzgebung muss spätestens bis Juni gefunden werden», so der EU-Kommissar weiter.
Damit stellt er sich gegen die Feststellung von Österreichs Bundeskanzler, Sebastian Kurz, die Einführung von solchen Quoten würde die EU nur noch weiter spalten, zumal insbesondere die östlicheren EU-Staaten (und da vor allem die Visegrad-Länder Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn) sich vehement gegen solche Zwangsquoten wehren und lieber Sanktionen Brüssels erdulden würden als sich dem Willen der Eurokraten zu beugen.