Die Ukraine und die selbsterklärten Volksrepubliken Lugansk und Donezk haben am Mittwoch Gefangene ausgetauscht. Das war der größte Austausch seit dem Beginn des Konfliktes im Frühling 2014. Kiew übergab den beiden Republiken 239 Gefangene. Weitere 42 Personen verzichteten laut den ukrainischen Behörden auf den Austausch.
Lugansk und Donezk übergaben Kiew insgesamt 74 Gefangene. Die Gefangenen werden von Vertretern des Roten Kreuzes begleitet, den Prozess beobachtet die OSZE.
Früheren Angaben zufolge hatte sich Kiew bereit erklärt, den beiden Volksrepubliken 306 Menschen zu übergeben. Der Chef der selbsterklärten Donezker Volksrepublik, Alexander Sachartschenko, hat am Dienstag erklärt, die gefangengenommenen ukrainischen Militärs begnadigt zu haben.
Die Behörden der Ukraine hatten im April 2014 eine Militäroperation gegen die beiden selbstausgerufenen Volksrepubliken Lugansk und Donezk gestartet, die nach dem Staatsstreich in der Ukraine vom Februar 2014 ihre Unabhängigkeit erklärt hatten.
Nach UN-Angaben sind in dem Konflikt bereits mehr als 10.000 Menschen ums Leben gekommen. Die Zahlen stammen allerdings aus den offiziellen Statistiken und sind demnach als deutlich höher anzunehmen.
Die Regelung der Situation im Donbass ist Verhandlungsgegenstand der Kontaktgruppe in Minsk, die bereits mehrere Dokumente verabschiedet hat, in denen Schritte zur Deeskalation des Konflikts aufgezeigt sind.
Quelle: Sputnik