Japans Behörden wollen bei Schülern Interesse für Kurilen-Streit wecken

Die japanische Regierung will unter den Schülern des Landes Interesse für den Territorialstreit mit Russland um die südlichen Kurilen-Inseln wecken, wie die Medien melden.

Die Behörden würden beabsichtigen, für die Schüler Reisen in nordjapanische Städte zu organisieren, die den Kurilen-Inseln am nächsten gelegen seien, zum Beispiel in die Stadt Nemuro und die Siedlung Betsukai, berichten Medien unter Verweis auf die japanische Tageszeitung „Yomiuri“.

Dort würden sich die Schüler mit deren Bewohnern unterhalten und auch die Kurilen von der japanischen Küste aus sehen können.

Die Reisen sollen im Sommer und Herbst stattfinden und aus dem Landesetat bezahlt werden.

Mithilfe dieses Programmes erhoffen sich die japanischen Behörden laut der Zeitung, die Schüler dazu anzuregen, sich für den Territorialstreit mit Russland zu interessieren.

Im Dezember 2016 hatten Russland und  Japan vereinbart, dass Experten Konsultationen über die gemeinsame Wirtschaftstätigkeit beider Länder auf den vier Südkurilen-Inseln aufnehmen werden, welche in den 1990er Jahren schon einmal vorgeschlagen worden waren.

Anfang September dieses Jahres hatten sich dann der russische Präsident Wladimir Putin und der japanische Premier Shinzo Abe auf die Intensivierung der Zusammenarbeitim Bereich der Förderung von Erdöl, Erdgas und anderen Energieressourcen, der Einrichtung von Flughäfen und Häfen sowie der Weiterentwicklung der Landwirtschaft im Fernen Osten verständigt.

Die Kurilen sind eine etwa 1200 Kilometer lange Inselgruppe zwischen Russland und Japan. Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel der gesamte Inselbogen der Sowjetunion zu, was völkerrechtlich festgehalten wurde. Japan hält die südlichen Kurilen-Inseln für unrechtmäßig besetzt und fordert deren Rückgabe. Bis heute gibt es darum keinen Friedensvertrag zwischen Russland und Japan.

Quelle: Sputnik