Brief brachte internationalem Terroristen in Tschetschenien den Tod

Der internationale Terrorist Omar ibn al-Khattab, kurz Hattab genannt, war in Tschetschenien mittels Gift liquidiert worden. Dies hat eine unmittelbar mit jenem Ereignis in Beziehung stehende Quelle der russischen Agentur Rosbalt mitgeteilt.

Die Vernichtung dieses Kämpfers war laut der Quelle dadurch erschwert, dass er seinen Standort ständig gewechselt und den Kommunikationsmitteln nicht vertraut hatte. Die Kontakte zur Außenwelt habe er über Briefe aufrechterhalten, die ihm über eine Kette von Kurieren, die unmöglich aufzudecken war, überbracht wurden.

Nachdem die Geheimdienste eine Belohnung für Informationen über den Terroristen Hattab ausgesetzt hatten, habe sich einer dieser Kuriere bereit erklärt, zu kooperieren. Im März 2002 habe er mitgeteilt, einen Brief aus Saudi-Arabien bekommen zu haben. Daraufhin habe ein unverzüglich aus Moskau eingetroffener Chemiker dieses Schreiben mit einer hochgiftigen Substanz getränkt. Der Brief sei wieder verschlossen und über andere Kuriere weitergeleitet worden.

Später habe dann der festgenommene Bodyguard von Hattab beim Verhör erzählt, dass jener den Brief erhalten, gelesen und ins Feuer geworfen hätte. Am dritten Tag habe das Gift zu wirken begonnen, der Zustand des Terroristen habe sich rapide verschlechtert, ihm sei Schaum aus dem Mund getreten, und am 20. März sei er gestorben.

Anfangs habe man in Hattabs Umgebung keinen Verdacht geschöpft. Man meinte, es habe sich um eine Pilzvergiftung gehandelt, da er zuvor geschmorte Frühjahrspilze gegessen hatte. Als dann später aber noch weitere fünf Männer starben, die den Brief berührt hatten, sei die Ursache allen klar gewesen, erzählte der frühere Bodyguard.

Am 3. Januar hatte die Nachrichtenagentur Rosbalt Näheres über die Liquidierung des arabischen Söldners Abu al-Walid berichtet, der nach Hattabs Tod die Gelder für die Kämpfer in Tschetschenien verteilte. Laut der obengenannten Quelle war er am 16. April 2004 bei einer Sonderoperation des Bataillons „Wostok“ (tschetschenische Spezialeinheit – Anm. d. Red.) im Wedenski-Kreis der Republik Tschetschenien erschossen worden.

Im Tschetschenien-Konflikt, einem militärischen Konflikt in der russischen Kaukasus-Republik Tschetschenien (man spricht von einem ersten Krieg von 1994 bis 1996 sowie von einem zweiten seit 1999, den Russland im April 2009 für beendet erklärte), war es darum gegangen, die abtrünnige Republik in den Bestand des Vielvölkerstaates zurückzuholen. Vonseiten Russlands war es eine Anti-Terror-Operation gegen terroristische Gruppierungen. Auf Seiten der islamistischen Rebellen kämpften viele ausländische Söldner, die aus dem Ausland finanziert wurden. Auch ausländische Geheimdienste waren tief in den Tschetschenien-Konflikt verstrickt. Heute ist Tschetschenien eine geachtete russische Teilrepublik mit Ramsan Kadyrow an der Spitze.

Quelle: Sputnik

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