Insider: Union und SPD wollen Spitzensteuersatz später greifen lassen

Union und SPD wollen den Spitzensteuersatz von 42 Prozent später greifen lassen und damit Gutverdiener entlasten.

Der Höchstsatz solle künftig erst ab einem zu versteuernden Einkommen von rund 60.000 Euro statt wie bisher von rund 53.700 Euro greifen, hieß es am Montag in Verhandlungskreisen der Sondierungsgespräche von CDU, CSU und SPD in Berlin. Zudem sei man sich in der Runde einig gewesen, dass der finanzielle Spielraum einer künftigen Regierung bis 2021 bei rund 45 Milliarden Euro liege. Unions-Fraktionschef Kauder sagte am Montag ebenfalls, dass es keinen höheren Finanzrahmen geben werde als bei den gescheiterten Jamaika-Verhandlungen vereinbart worden war.

Einig sei man sich zudem, dass eine erneute große Koalition kleine und mittlere Einkommen entlasten wolle, hieß es den Kreisen zufolge. Unklar blieb aber zunächst, in welchem Umfang dies geschehen soll. Strittig ist die SPD-Forderung, zur Gegenfinanzierung höhere Einkommen stärker zu belasten. Im Prinzip gebe es zudem Einigkeit, den Solidaritätszuschlag schrittweise abzubauen. Auch hier sei der Weg aber unklar. Bis zur nächsten Sitzung der Arbeitsgruppe Finanzen am Dienstag wollten die Parteien verschiedene Entlastungsmodelle ausrechnen.

Quelle: Reuters