Irans Außenminister: Finanzquellen der Extremisten sollten ausgetrocknet werden

Irans Außenminister Mohammad Dschavad Sarif betonte: «Der Kampf gegen die ISIS-Terrorgruppen in Syrien und im Irak sollte fortgesetzt werden, und es ist eine Notwendigkeit, deren Finanzquellen austrocknet zu werden».

Der iranische Außenminister Sarif nahm am Montagmorgen an der zweiten Teheraner Sicherheitskonferenz teil und sagte, obwohl der ISIS in den vergangenen ein bis zwei Jahren besiegt worden sei, sei er immer noch am Werk.

Er verwies auf ihre ausgedehnten Netzwerke in verschiedenen Ländern, einschließlich im West- und Zentralasien, insbesondere in Afghanistan und in Nordafrika, und sagte: «Es sollten daher weiterhin als ernsthafte Bedrohung angesehen werden».

Irans Hochdiplomat betonte: «Der fortgesetzte Kampf sollte gegen die Verfolger dieser gefährlichen Ideologie in Syrien und im Irak, der die Verbreitung von Extremismus in neue Gebiete ausschließt, die Beseitigung seiner ideologischen Wurzeln und das Austrocknen seiner finanziellen Ressourcen weiterhin Priorität haben».

Außerdem betonte Sarif die Wahrung der nationalen Kohärenz und territorialen Integrität der Länder in der Region als unerlässlich.

«Ethnische Ressentiments in Syrien und im Irak, die mit sezessionistischer Neigung einhergehen, sind eine Bedrohung für die Region und die ganze Welt. Dies sollte von den nationalen und lokalen Behörden mit Bedacht durch den Dialog und auf der Grundlage gegenseitigen Respekts, nationaler Souveränität, territorialer Integrität und nationaler Verfassungen behandelt und in Kooperation und Konvergenz umgesetzt werden», fügte er hinzu.

Sarif sagte weiter: «Die Konferenz wird zu einer Zeit abgehalten, in der Westasien die härteste Zeit seiner Geschichte erlebt. Der gewalttätige Extremismus, der unsere Region in eine der turbulentesten Perioden seiner Geschichte verwickelt hat, ist rückläufig».

Der iranische Außenminister erinnerte daran, dass der ISIS, der versteinerndste Vertreter dieser Geißel, werde militärisch unterdrückt, sein selbsternanntes und falsches Kalifat zerstört und das von ihm beherrschte Territorium, das durch grenzenlose Gewalt und Terror besetzt sei, befreit worden sei.

«Das syrische und irakische Volk und die Regierung haben den ISIS in den letzten sechs Jahren mutig verteidigt und zahlreiche Siege errungen, und wir freuen uns, dass wir die Nationen dieser beiden Länder unter den genannten Bedingungen unterstützt konnten», fügte Irans Hochdiplomat hinzu.

Er fuhr fort: «In dieser Zeit zwischen dem Zusammenbruch des ISIS und der Schaffung eines optimalen Sicherheitsumfelds in der Region stehen wir und andere regionale Akteure vor drei großen Herausforderungen: Erstens die Fähigkeit, die aktuellen Realitäten vor Ort richtig zu erfassen, zweitens zu einem gemeinsamen Verständnis über die optimale Bedingung für die Region und drittens Wege und Mittel, um diese optimale Bedingung zu erreichen».

Sarif unterstrich auch den Wiederaufbau von Irak und Syrien als eines der Hauptthemen, die die internationale Gemeinschaft in dieser Zeit aufgreifen sollte. «Es sollte Schritte unternommen werden, um den Menschen zu helfen und Frieden zu schaffen, und ohne jede Anstrengung, die politische und fraktionelle Agenda voranzutreiben.»

Er verwies auch auf die willkürlichen Luftangriffe und umfangreichen Kriegsverbrechen gegen Zivilisten im Jemen und bezeichnet sie als eine weitere Hauptquelle für Spannungen in der Region. «Dieser Krieg hat keine militärische Lösung und die Parteien können keinen anderen Weg einschlagen, als in einen Dialog einzutreten, um einen nationalen Konsens zur Lösung der Krise zu erreichen.»

In Bezug auf die US-Rolle in der Region sagte er: «Die US-Politik und ihre Intervention in der Region waren die große Herausforderung, die die gegenwärtigen Krisen verschärft und sie komplizierter gemacht hat. Die USA ignorieren weiterhin die konkreten Realitäten in der Region und beharren auf ihrer destabilisierenden und destruktiven Politik wie der Aufrechterhaltung ihrer illegalen Militärpräsenz in Syrien».

Die Besetzung Palästinas war das andere Thema, darüber iranischer Topdiplomat gesprochen hat. «Durch die Anerkennung von Al-Quds als Hauptstadt des illegitimen zionistischen Regimes bekräftigten die USA erneut ihre offene Feindschaft gegenüber den Muslimen und islamischen Ländern und sorgten damit für eine erneute Gelegenheit, Extremismus und Terrorismus wiederzubeleben.»

Sarif zufolge verwurzelt das Schaffen einer starken Region in der strategischen Vision der Islamischen Republik Iran. Zudem betonte er: «Das Streben nach einem hegemonialen Status auf globaler oder regionaler Ebene ist nicht nur fruchtlos, sondern auch gefährlich».

«Kein Land kann sich auf Kosten der Sicherheit seiner Nachbarn sichern. Eine solche Idee ist nichts anderes als eine gefährliche Täuschung in unserer gegenwärtigen und miteinander verbundenen Welt. Unsere Erfahrung in dieser Region in den letzten vier Jahrzehnten hat gezeigt, dass ein solcher Versuch in erster Linie jene verfolgt, die versuchen, ihren Nachbarn Kriege und Blutvergießen zu bringen».

Weiter verwies er auf die Zahlung der GCC-Mitglieder im Wert von 116 Milliarden Dollar für Militärausgaben, die nicht nur zu mehr Spannungen und mehr Misstrauen geführt hat, sondern auch sich die lebenswichtigen Ressourcen der Menschen zunutze machte und die tödlichen Waffenhersteller finanziert.

Abschließen betonte Sarif die Zusammenarbeit in den Bereichen von gemeinsamem Interesse und Sorge wie der Umgang mit Naturkatastrophen, die Bekämpfung von Sektierertum und Extremismus, die Befähigung von Jugendlichen und Frauen zur Teilnahme an verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens.

Die zweite Teheraner Sicherheitskonferenz zu den Herausforderungen der regionalen Sicherheit in Westasien hat am Montagmorgen in der iranischen Hauptstadt mit über 200 iranischen und ausländischen politischen Würdenträgern eröffnet.

Quelle: IRNA