Irans Präsident verweist auf politische Dimension der Proteste

Irans Präsident Hassan Ruhani hat auf die politischen und sozialen Forderungen bei der jüngsten Protestwelle hingewiesen.

“Es wäre eine Fehldeutung und auch eine Beleidigung des iranischen Volkes zu sagen, dass sie nur wirtschaftliche Forderungen hatten”, sagte Ruhani der Nachrichtenagentur Tasnim am Montag.

“Die Menschen hatten wirtschaftliche, politische und soziale Forderungen.” Das Volk müsse das Recht haben, jeden zu kritisieren. Zudem erteilte Ruhani Forderungen von Hardlinern eine Absage, bestimmte soziale Medien und Messenger-Dienste grundsätzlich zu sperren.

Die Proteste hatten den Iran mehr als eine Woche lang erschüttert. In über 80 Städten gingen Demonstranten auf die Straße und protestierten zunächst überwiegend gegen die wirtschaftliche Lage. Im Laufe der Zeit kamen immer mehr politische Forderungen hinzu. Nach offiziellen Angaben starben mehr als 22 Menschen, über 1000 wurden festgenommen. Die Revolutionsgarden erklärten die von der Führung als vom Ausland gesteuerten Proteste am Sonntag für beendet. Am Montag war der Zugang zu einigen sozialen Medien weiter gesperrt.

Quelle: Reuters