Medienberichte, denen zufolge auf dem Luftwaffenstützpunkt Incirlik dienende US-Militärs Kinder von armen türkischen Familien im Raum von Adana kauften, haben für viel Wirbel in der Öffentlichkeit des Landes gesorgt.
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Nach Informationen der Zeitung „Sabah“ kauften US-Soldaten türkische Kinder, brachten sie in die USA, wo diese dann adoptiert und zu einer anderen Religion konvertiert worden seien.
Aktiv wird das Thema diskutiert, nachdem die türkische Bürgerin Sabiha Berberoğlu in einer TV-Sendung die Geschichte ihrer Familie erzählt hatte. Sie konnte nach ihren Angaben vor kurzem zum ersten Mal seit vielen Jahren ihre zwei Schwestern treffen. „Ich war 13 und mein Bruder Cumali war zwei. Erst nahmen sie Hatice mit, dann Seçil”, so die Frau. „Eines Tages kam eine ausländische Familie zu uns. Sie brachten eine Tüte mit Essen, darunter Bulgur, Bagel und Butter mit. An diesem Tag nahmen sie Hatice mit. Mama hat sich nie eingemischt, sie konnte sich dem Vater nicht widersetzen. Er war alkohol- und glücksspielsüchtig.”
Nach dieser Sendung, die die türkische Öffentlichkeit ohnehin sensibilisierte, folgte ein Artikel des Autors Murata Karaman, der in der Regierungszeitung „Sabah“ Augenzeugenberichte aus Adana, wo die Incirlik Airbase liegt, wiedergab. „Es ist wahr, dass US-Militärs türkische Kinder gekauft haben. Viele Familien überließen ihre Kinder Amerikanern. Eine meiner Bekannten gab ihre Tochter und den Sohn weg“, wird der seit 40 Jahren in der Stadt lebende Mahmud Açar von der Zeitung zitiert. „Sie kauften Kinder mit Geld wie Waren im Gewürzladen.“
Auch der türkische Taxifahrer Ali Aslan, der viele Jahre lang unweit vom Militärstützpunkt Incirlik arbeitete, bestätigte die Information über den Kauf von türkischen Kindern durch US-Soldaten. „Soweit ich weiß, wählten sie in der Regel arme Familien aus und kauften dort Kinder. Auf dem Militärstützpunkt Incirlik arbeitende Türken und Amerikaner fanden heraus, wer in der Umgebung eine schwere materielle Lage hatte”, wird Aslan neben vielen weiteren Augenzeugen in der Zeitung zitiert.