In Tunesien hat es in der dritten Nacht in Folge gewaltsame Proteste gegeben. In der nordtunesischen Stadt Siliana bewarfen Jugendliche die Sicherheitskräfte mit Steinen und Molotow-Cocktails, heißt es.
In Tunesien hat es in der dritten Nacht in Folge gewaltsame Proteste gegeben. In der nordtunesischen Stadt Siliana bewarfen Jugendliche die Sicherheitskräfte mit Steinen und Molotow-Cocktails, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete.
Die Polizei setzte Tränengas ein. Wie ein weiterer AFP-Reporter berichtete, zündeten in Kasserine im Zentrum des Landes junge Demonstranten Reifen an, um Straßen zu blockieren. Sie bewarfen die Polizei mit Steinen.
Die Proteste richten sich gegen steigende Lebenshaltungskosten und die Sparpolitik der Regierung. Auch in Tebourba westlich der Hauptstadt Tunis seien am Mittwochabend Demonstranten auf die Straße gegangen, berichteten Einwohner. Die Polizei habe Tränengas eingesetzt, sagte ein Einwohner.
In Tebourba war am Montag bei gewaltsamen Protesten ein etwa 40-jähriger Mann getötet worden. Unklar ist nach wie vor die Todesursache. Das Innenministerium bestritt, dass die Polizei den Mann getötet habe.
Nach Angaben des Innenministeriums waren in der Nacht zu Mittwoch mehr als 230 Menschen festgenommen worden. Das Verteidigungsministerium teilte mit, dass wegen der Ausschreitungen in den größeren Städten nun Soldaten vor Banken, Postfiliale und Regierungsgebäuden postiert worden seien.
Tunesien hatte im Zuge des Arabischen Frühlings 2011 seine Demokratisierung eingeleitet. Das nordafrikanische Land leidet aber weiter unter wirtschaftlichen und sozialen Problemen. Die Inflation stieg bis Ende vergangenen Jahres auf sechs Prozent, das Handelsbilanzdefizit erreichte eine beunruhigende Höhe.
Quelle: Epochtimes