Trotz Krim-Streits: Siemens und Rostec gründen in Russland Medizin-Labors

Der russische Technologiekonzern Rostec und die Siemens AG werden in zehn Regionen Russlands diagnostische Labors einrichten, teilte Rostec der Agentur RIA Novosti mit.

Laut einem Abkommen, das die Seiten unterzeichnet haben, liefert Siemens Apparaturen für die Labors, die eine ganze Reihe von Recherchen durchführen sollen, vor allem in der Sphäre von biologischen Materialien.

„In zwei bis drei Jahren ist es möglich, die Herstellung medizinischer Ausrüstung von Siemens auf der Basis der Betriebe des elektronischen Clusters von Rostec zu betreiben“, so ein Sprecher des Konzerns.

Russlands Regierung verwirklicht das Programm der Importsubstitution im Bereich Medizinapparatur. Unter anderem besteht es aus einer Liste medizinischer Produkte, deren Ankauf für den staatlichen und regionalen Bedarf begrenzt ist.

Laut einem Dokument vom 5. Februar 2015 müssen Anträge für die Lieferung ausländischer Medizinwaren abgelehnt werden, wenn es mindestens zwei Lieferanten analoger Produkte aus Russland, Armenien, Weißrussland oder Kasachstan gibt.

Die Siemens AG hatte im vergangenen Juli gegen die russische Rostec-Tochter Technopromexport (TPE) und das eigene Tochterunternehmen „Siemens Gasturbinen-Technologie“ eine Klage beim Schiedsgericht Moskau eingereicht. Der Konzern wirft „Technopromexport“ vor, vier Turbinen für ein Kraftwerk illegal auf die Krim gebracht zu haben. In Übereinstimmung mit den EU-Einschränkungsmaßnahmen gegen Russland hatte der deutsche Konzern den Einsatz seiner Turbinen für die Stromerzeugung auf der Krim untersagt.

Das Schiedsgericht in Moskau gab am 10. Januar der Klage der Siemens-Tochtergesellschaft gegen zwei Tochterunternehmen des russischen Konzerns Rostec(TPE Öffentliche AG und TPE GmbH) zur Rückgabe der von ihnen auf die Krim gelieferten Turbinen nicht statt.

Quelle: Sputnik