Ein Jahr Trump: Politische Klasse in USA zerstritten wie nie zuvor

Im Jahr 2018 sind die politischen Parteien in den USA – Demokraten und Republikaner – zerstritten wie noch nie. Das berichtet die Direktorin des National Institute for Civil Discourse an der University of Arizona, Carolyn J. Lukensmeyer, bei einer Veranstaltung der Bundeszentrale für politische Bildung (BPB).

Demnach sind die politischen Schnittmengen zwischen den beiden großen US-Parteien so niedrig wie selten zuvor. Die Parteien wären aber nicht nur politisch zerstritten. Auch im privaten Bereich würden Animositäten vorherrschen. Ein Großteil der Republikaner lehne es ab, dass ihre Kinder einen demokratischen Partner heiraten würden und umgekehrt. Fast 70 Prozent der US-Amerikaner seien überzeugt, dass sich der Umgang im öffentlichen Diskurs seit der Wahl von 2016 verschlechtert habe. 59 Prozent meinen, sich aktuell am tiefsten Punkt der Geschichte der Vereinigten Staaten zu befinden.

Lukensmeyer betonte, dass Donald Trump nicht als Präsident der USA regiere, sondern als Präsident der republikanischen Staaten und, mit Blick auf Trumps „Shithole“-Zitat, als Präsident der Weißen.

Viele US-Amerikaner befürchten nun, dass die Kampagnen 2018 zu den Halbzeitwahlen in den Vereinigten Staaten noch hässlicher würden als die Präsidentschaftswahlen 2016.

Hoffnungen, dass Donald Trump durch ein Amtsenthebungsverfahren vorzeitig entlassen würde, konnte Jackson Janes auf der BPB-Veranstaltung nicht bestärken. Der Präsident des American Institute for Contemporary German Studies der Johns Hopkins University in Washington ist sich sicher, dass Trump die vollen vier Jahre durchregieren und wahrscheinlich auch für eine zweite Amtszeit kandidieren wird.

Quelle: Sputnik