Der vietnamesische Geschäftsmann Trinh Xuan Thanh, der im vergangenen Juli aus Berlin entführt worden sein soll, ist in seiner Heimat zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die Verschleppung des Mannes hat das diplomatische Verhältnis zwischen Deutschland und Vietnam sehr belastet.
Ein Richter in der Hauptstadt Hanoi hat am Montag nach übereinstimmenden Medienberichten den 52-Jährigen der Korruption und Wirtschaftsverbrechen schuldig befunden. Auf die mögliche Forderung nach der Todesstrafe hatte die Staatsanwaltschaft verzichtet.
Than hatte zuvor Asyl in Deutschland beantragt. Nach Angaben der deutschen Behörde wurde er Ende Juli vom vietnamesischen Geheimdienst aus dem Berliner Tiergarten verschleppt und nach Vietnam gebracht.
Der Fall löste eine diplomatische Krise zwischen Hanoi und Berlin aus. Das Auswärtige Amt sprach von „Menschenraub“ und „Entführung“. Ein Sprecher der Behörde hat vor Kurzem die Entführung als „völlig inakzeptablen Bruch des Völkerrechts“ und als „Vertrauensbruch“ kritisiert.
Die vietnamesische Regierung weist die Vorwürfe jedoch zurück: Thanh sei freiwillig zurückgekehrt, um sich dem Verfahren zu stellen.
Quelle: Sputnik