Südkoreas Präsident Moon Jae In hat das Tauwetter in den innerkoreanischen Beziehungen als “kostbare Chance” bezeichnet, um Verhandlungen zwischen den USA und Nordkorea über dessen Atomwaffen auf den Weg zu bringen.
Die beiden Staaten hatten sich nach monatelang zunehmenden Spannungen darauf geeinigt, dass eine nordkoreanische Delegation an den Olympischen Winterspielen in Südkorea teilnimmt. Dieses politische Tauwetter könnte ein Türöffner für Verhandlungen über das nordkoreanische Atom- und Raketenprogramm sein, sagte Moon am Montag.
Mit Zustimmung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) wird Nordkorea 22 Sportler sowie Künstler und Funktionäre zu den Spielen von 9. bis 25. Februar in Pyeongchang schicken. Wie lange die gegenwärtige Stimmung für einen Dialog bestehe, sei nicht absehbar, sagte Moon.
“Wir brauchen Weisheit und Anstrengungen, um die Dialog-Chancen nach den Olympischen Spielen zu bewahren, damit die innerkoreanischen Gespräche zu Gesprächen zwischen den Vereinigten Staaten und Nordkorea sowie zu anderen Formen des Dialogs führen können.”
Umfragen zufolge begrüßt die große Mehrheit der Südkoreaner die Beteiligung des Nordens an den Winterspielen. Gegner dieser Entscheidung brachten ihre Kritik mit einer kleinen, aber lautstarken Protestkundgebung zum Ausdruck, als eine Künstlerdelegation Nordkoreas Auftrittsorte im Süden besuchte. Die Polizei schritt ein, weil einige der Demonstranten ein Bild des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un verbrannten. An der Spitze der Delegation stand die populäre nordkoreanische Sängerin Hyon Song Wol. Sie lächelte und winkte den Südkoreanern zu, die sie am Bahnhof nahe des olympischen Dorfes begrüßten.
“Wenn ich die Leute sehe, die uns hier willkommen heißen, dann fühle ich, dass wir ein erfolgreiches Konzert haben werden”, wird sie in südkoreanischen Medien zitiert.
Quelle: Reuters