Hannover: Protest gegen türkischen Syrien-Einsatz endet in Massenschlägerei

Während einer Protestaktion gegen Ankaras Militäroffensive in Syrien ist es im Terminal B des Flughafens Hannover-Langenhagen zu Ausschreitungen gekommen. In die Massenschlägerei waren offenbar etwa 180 Menschen verwickelt. Dies berichten deutsche Medien.

Etwa 20 von ihnen, offenbar Türken und Kurden, seien in „eine handfeste Auseinandersetzung“ involviert gewesen, schreibt die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ unter Berufung auf die Polizei. Zwei Teilnehmer sollen demnach leichte Verletzungen erlitten haben. Die Polizei sei mit einem Großaufgebot zum Airport ausgerückt und habe die Schlägerei unterbinden können, so das Blatt weiter.

Gegen etwa 20 Protestierenden habe die Polizei Pfefferspray eingesetzt. Vor Ort sei sowohl Landes- als auch Bundespolizei gewesen.

Nach Informationen des Blattes hatten Kurden am Terminal B des Flughafens in Hannover gegen den Einsatz der türkischen Streitkräfte gegen Kurden in Nordsyrien demonstriert. Türkischstämmige Fluggäste sollen die Protestierenden angegangen haben.

Polizisten konnten Medienberichten zufolge die beiden Lager rechtzeitig trennen und dadurch ernsthafte Folgen verhindern.

Am Montagabend war es auch in der Innenstadt von Hannover zu einer Protestaktion gekommen. Auch in anderen deutschen Städten hatte es Zwischenfälle gegeben. So hatten Unbekannte in der Nacht zum Sonntag eine türkische Moschee in Kassel beschmiert und mit Farbe besprüht. In Minden in Nordrhein-Westfalen warfen Unbekannte mehrere Fenster am Sitz des türkisch-islamischen Moscheeverbands Ditib ein und bewarfen die Wände des Gebäudes mit Farbe, berichtet „Focus Online“.

Am vergangenen Samstagnachmittag hatte der türkische Generalstab die Operation „Olivenzweig“ gegen kurdische Stellungen im syrischen Afrin eingeleitet. Behördlichen Angaben zufolge nahmen daran insgesamt 72 Kampfjets teil. Allein an jenem Tag seien über 150 Ziele getroffen worden. Am Sonntag bestätigte der türkische Premierminister Binali Yıldırım den Beginn einer Bodenoperation in Afrin.

Quelle: Sputnik