Seit genau einem Jahr ist Mike Pompeo der Direktor der CIA. Anlass für den Chef des US-Auslandsgeheimdienstes, sich erstmals in dieser Funktion ausführlich den Fragen eines Fernsehsenders zu stellen. In einem am Montag ausgestrahlten CBS-Interview geht Pompeo auch auf den Vorwurf ein, Moskau habe sich in die US-Präsidentschaftswahlen eingemischt.
Zunächst widmet sich der 54-Jährige jedoch der Nordkorea-Krise. Das Land sei nur noch „eine Handvoll Monate“ davon entfernt, eine Atombombe zu entwickeln, die das Festland der USA erreichen kann. „Dieselbe Aussage haben Sie aber schon vor über sechs Monaten gemacht“, entgegnet die aufmerksame Moderatorin Norah O’Donnell.
„Das stimmt“, erwidert der CIA-Chef, „ich hoffe, ich kann dasselbe auch noch in einem Jahr sagen. Die US-Regierung arbeitet daran, diesen Zeitraum zu verlängern.“ Sein Geheimdienst mache in diesem Zusammenhang heute Dinge, die er vor einem Jahr noch nicht gewagt habe, was mit einem größeren Risiko verbunden sei, formuliert Pompeo kryptisch.
Auf die Frage, ob das bedeute, dass die CIA ihre verdeckten Operationen ausweite, sagte er: „Oh, ganz sicher.“ Mit Nachdruck erklärte der CIA-Chef zudem, welches Vermächtnis er der Welt zu hinterlassen gedenkt:
Ich denke, unsere Gegner sollten wissen, wenn Mike Pompeo als Direktor der CIA ausscheidet, dann wird diese Organisation bösartiger, aggressiver und risikofreudiger sein, um direkt auf die Bedrohungen zu reagieren, denen Amerika und die Welt ausgesetzt sind. Wenn ich das erreiche, werde ich sehr stolz sein.
Keine Beweise für Einmischung Russlands
Gegenstand des Interviews ist auch die angebliche Einmischung Russlands in die US-Präsidentschaftswahlen. Zur Frage, ob er irgendwelche Beweise für eine Absprache von Mitgliedern des Wahlkampfteams von Donald Trump mit Russland kenne, sagt Pompeo:
Ich war nicht an der Kampagne beteiligt. Ich habe keine Beweise gesehen. Ich kann nur folgendes sagen: Ich habe gesehen, wie diese Regierung mit all unseren Gegnern auf eine Art und Weise umgeht, die robust ist. Und die CIA leistet dazu ihren Beitrag.
Die Regierung einschließlich seines Geheimdienstes tue alles, um eine Einmischung in kommende Wahlen zu verhindern. Man nehme den Vorwurf der russischen Einmischung sehr ernst. „Und ich wünschte, er wäre vorher so ernst genommen worden.“
Vergangene Woche schrieb Trump in einem Tweet geschrieben, „der Schwindel von der russischen Einmischung ist tot, außer in Bezug auf die Demokraten. Die Öffentlichkeit kapiert das“.
Do you notice the Fake News Mainstream Media never likes covering the great and record setting economic news, but rather talks about anything negative or that can be turned into the negative. The Russian Collusion Hoax is dead, except as it pertains to the Dems. Public gets it!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 16 января 2018 г.
Der US-Präsident spielte damit wohl auf das umstrittene Uran-Geschäft mit russischen Firmen an, das unter Außenministerin Hillary Clinton eingefädelt wurde. Gegen Trumps unterlegene Rivalin im Rennen um das Präsidentenamt wurden in diesem Zusammenhang Korruptionsvorwürfe laut.
Quelle: RT