IOC: Sperrung von russischen Top-Sportlern bedeutet keine Überführung des Dopings

Die Nichtzulassung von vier russischen Wintersport-Stars zu den Olympischen Spielen in Pyeongchang bedeutet laut der Vorsitzenden des Review Panels des IOC, Valérie Fourneyron, nicht automatisch, dass diese Sportler gedopt seien.

„Bei der Erstellung der Liste ging es darum, dass es bezüglich der aufgeführten Sportler nicht die geringsten Zweifel an ihrer Sauberkeit gibt“, sagte Fourneyron in einem IOC-Statement. Eine Nichtberücksichtigung würde jedoch nicht automatisch bedeuten, dass ein Sportler gedopt sei.

Am Dienstag war bekannt geworden, dass Biathlet Anton Schipulin, Langläufer Sergej Ustjugow, die Eiskunstläufer Xenia Stolbowa und Iwan Bukin sowie Shorttracker Wiktor Ahn nach einer Entscheidung des „Invitation Review Panel“ des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) nicht für die Winterspiele zugelassen werden.

Der Vizepräsident des Russischen Olympia-Komitees (ROC) Stanislaw Posdnijakow protestierte gegen diese Entscheidung. Die genannten Sportler seien „niemals in irgendeinen Dopingskandal verwickelt“ gewesen und hätten „in ihrer Karriere durch zahlreiche Dopingtests bewiesen, dass sie saubere Athleten“ seien.

Auch einige russische Eishockey-Stars, darunter Sergej Plotnikow, Anton Below und Waleri Nitschischkin werden die kommenden Olympischen Spiele aufgrund der jüngsten IOC-Entscheidung verpassen. Russische Fans, Sportler und Journalisten reagieren empört. Man verstehe nicht mehr, was passiert, schreibt der Kolumnist der Seite Sport-express.ru, Alexej Schewtschenko.

„Die Entscheidungen des IOC haben weder Hand noch Fuß. Besonders im Eishockey“, ruft Schewtschenko. „Keine Dopingvorwürfe? Einfach nicht eingeladen. Ist das normal? Wenn kein Dopingverdacht besteht, woran liegt es?“, fragt sich der empörte Journalist.

Im Dezember 2017 hatte das IOC Dopingmissbrauch in Russland als erwiesen eingestuft und die russische Nationalmannschaft von den Winterspielen 2018 in Südkorea ausgeschlossen. Saubere russische Sportler dürfen zwar in Pyeongchang starten, doch nur unter neutraler Flagge und dem Sonderstatus „Olympische Athleten aus Russland“.

Quelle: Sputnik