Während die Türkei weiterhin Luftangriffe auf bestimmte Ziele im syrischen Afrin durchführt, werden immer mehr Verwundete in Krankenhäuser gebracht, darunter Senioren und Kinder. Dies zeigen Aufnahmen vom Mittwoch. Bei den türkischen Bombenangriffen in der Region sind seit dem Wochenende bisher mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen.
Quellen aus Afrin sprechen von mindestens 35 getöteten und über 100 verletzten Zivilisten, darunter auch Kindern. Darüber hinaus behaupten Quellen der kurdischen Miliz YPG, gegen die sich der türkische Militärangriff richtet und die die Türkei als Terrororganisation ansieht, dass Dutzende türkische Soldaten und Söldner getötet worden seien. Die YPG veröffentlichte Videoaufnahmen, die ergriffene Waffen und Ausrüstung sowie getötete türkische Soldaten zeigen sollen. Außerdem wurden Pässe angeblich getöteter türkischer Soldaten fotografiert. Die türkischen Streitkräfte wiederum sprachen gestern von nur drei eigenen Männern, die bislang getötet worden, mit FSA-Kämpfern seien es sieben bis acht. Durch die türkische Operation «Olivenzweig» konnten laut türkischen Angaben bislang mindestens 300 Terroristen eliminiert werden. Auch die FSA veröffentlicht Videos angeblich getöteter YPG-Kämpfer.
Am Samstag begannen türkische Kampfflugzeuge, Stellungen kurdischer Milizen in Afrin zu bombardieren, kurz nachdem der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan den Beginn einer Militäroperation mit dem Namen «Olivenzweig» angekündigt hatte. Erdogan sprach außerdem am Mittwoch davon, dass die YPG- und IS-Terroristen Seite an Seite gegen die Türkei kämpfen würden — obwohl Kurden und IS-Anhänger als Erzfeinde galten.
Erdogan versprach auch zu Beginn der Offensive, dass es ein schneller Feldzug werden würde. Die kurdischen Truppen scheint er allerdings unterschätzt zu haben. Viele kurzzeitig eroberte Dörfer und Gebiete holten sich die YPG-Kämpfer zurück. Die Truppen der türkischen Offensive kommen trotz mehrseitigem Angriff nur schleppend voran. Berichten zufolge soll die Türkei deshalb vermehrt auf Lufangriffe setzen. Auch heute wurden erneut Luftbombardements unternommen. Sicher ist, dass um Afrin derzeit erbitterte Kämpfe stattfinden. Tausende Menschen sind bereits geflüchtet.
Quelle: RT