Der mit einem 100-Megatonnen-Atomsprengkopf bestückten russischen Unterwasserdrohne Status-6 ist die US-Marine derzeit nicht gewachsen. Dies berichtet „The National Interest“ unter Berufung auf den für Verteidigungsprogramme verantwortlichen Wissenschaftler des Instituts Heritage Foundation, US-Marineoffizier a.D. Thomas Callender.
Es handelt sich um einen lenkbaren Torpedo mit der Typenbezeichnung „Status-6“ (NATO-Code: „Kanyon“). Er hat eine Reichweite von bis zu 10.000 Kilometern und kann sich fast unbemerkt in einer Tiefe von bis zu 1.000 Metern mit einer Geschwindigkeit von rund 56 Knoten bewegen.
„Wenn wir annehmen, dass dies eine reale technische Möglichkeit ist – dass sie 2019 einen Prototyp bauen lassen und Anfang der 2020er Jahre in Betrieb nehmen –, dann ist das eine Gefahr, der die Vereinigten Staaten etwas entgegensetzen müssen“, wird der Experte von der Zeitschrift zitiert. Unter Berücksichtigung der Höchstgeschwindigkeit von mehr als 29 Sekundenmetern und einer Tauchtiefe von über einem Kilometer stelle Status-6 ein für die Vernichtung mithilfe von vorhandenen Waffen äußerst schwieriges Ziel dar, so Callender.
Den USA stehen Torpedos Mark-48 zur Verfügung, die bei einer Höchstreichweite von 55 Kilometern und einer Tauchtiefe von 800 Metern nicht für die Vernichtung von Status-6 bestimmt seien. „Das bedeutet, dass, wenn sie (die Drohne Status-6 – Anm. d. Red.) in nahezu maximaler Tiefe operieren würde, die beste Anti-U-Boot-Waffe der US-Navy nicht in der Lage wäre, sie zu erreichen und zu treffen“, so der Experte weiter.
Die USA könnten, so der Ex-Marineoffizier weiter, in einigen Jahren einen Weg zur Vernichtung von Status-6 finden, allerdings nur unter dem Vorbehalt, dass dem Pentagon ausreichend Finanzmittel bereitgestellt würden. Am meisten geeignet wären hier aus Sicht des Experten Seeaufklärer P-8 Poseidon und P-3 Orion.
Zuvor hatte das Magazin „Defense News“ berichtet, das Pentagon wäre über die Entwicklung einer mit einem 100-Megatonnen-Atomsprengkopf bestückten russischen Unterwasserdrohne besorgt. Nach Angaben der US-Aufklärung war der Atomtorpedo bereits am 27. November 2016 erprobt worden, schrieb das Blatt damals. Die Drohne sei von Bord des U-Bootes „Sarow“ (ohne Atomsprengkopf) abgefeuert worden.
Quelle: Sputnik