Kurden sind in den Sumpf geraten. Von Alexander Rogers

Professionelle Putin-Gegner haben ihr gewöhnliches Lied angehoben. Aber dieses Mal klingt es wie „Putin hat Kurden im Stich gelassen.“

Die ganze Zeit, solange es eine Konfrontation in Syrien dauert, erhielten die Kurden US-Waffen und Geld, trainierten von amerikanischen Militärberatern, erfüllten US-Vorschriften – und plötzlich so ein Überraschung!

Hat etwa Moskau ihnen über das „Große Kurdistan“ und über die „Unabhängigkeit“ auf die Ohren verladet? Ist etwa dieser „Kurdistan“ als ein neuer Staat auf den Karten des Generalstabs erschien? Nein, er wurde vor mehr als 10 Jahren von Pentagon erfunden. Um dies zu sehen, ist es ausreichend, im Archive von Publikationen von «Stratfor» zu stöbern, die dem Nahen Osten gewidmet wurden. Dort äußert Friedman im Klartext von amerikanischen Plänen für die Änderung des Schnittes von Länder der Region.

Hat es etwa Moskau Kurden motiviert, in aller Eile die ölhaltigen Regionen Syriens zu besetzen, so dass sie unter der Kontrolle von al-Assad und den russischen Luft- und Weltraumkräften nicht fallen? Und sagte es so: „Lasst euch es ergreifen, damit Amerikaner dort illegal Öl pumpen könnten!“ So etwa?

Russische Vertreter sagten im Klartext der kurdischen Gruppierungen: „Unterstellen sie sich dem zentralen Kommando der syrischen Armee“, „Gehen sie zur rechtlichen Zuständigkeit der Regierung von Syrien zurück.“ Aber die Kurden lassen sich amerikanische Versprechen weiter zuhören und riefen: „Amerika mit uns!“ und haben ans Limit gegangen. Russisch zuckten mit den Schultern und sind bei seinem Leisten geblieben. Aber Erdogan kam auf der Bühne.

Als türkische Panzer Afrin unter Beschuss nahmen, was haben die Amerikaner getan? Sie sagten: „Niemand hat Kurden was versprochen.“ Also, wer hat Kurden im Stich gelassen?

Für Russland könnte die Situation nicht besser sein. Türkische Flugzeuge haben im Rahmen der Operation „Olivenzweig“ den amerikanischen Flugplatz Minnig bombardiert, den die Vereinigten Staaten für Waffenlieferung an Kurden benutzt haben.

Wenn zwei NATO-Staaten einander beschießen, was sollte Russland tun? Ich würde in einem Liegestuhl mit Stereobrillen sitzen, Popcorn essen und sagen: „Sie werden aufeinander nicht losgehen, und ich bin kein Anstifter.“

Und dann ist hier die neuesten Nachrichten. Wie uns der Pressedienst des Weißen Hauses berichtete, forderte US-Präsident Donald Trump in einem Telefongespräch mit seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan von Ankara, keine Aktionen zu unternehmen, welche eine Konfliktsituation zwischen türkischen und US-Truppen in Syrien provozieren könnten.

In einer Pressemitteilung des State Departments stand es, dass Trump bei einer Diskussion der militärischen Operation in der Türkei im Norden Syriens „die türkische Seite gedrängt, Zurückhaltung zu üben und jede Handlung zu vermeiden, die zu einem Konflikt zwischen den türkischen und amerikanischen Streitkräften führen könnten.“ Trump „forderte die Türkei eine Deeskalation zu erreichen, den Umfang ihrer militärischen Operationen zu begrenzen und wie zivile Opfer zu vermeiden, sowie die zunehmende Zahl von Flüchtlingen und Vertriebenen.“

Die Türken haben seinerseits mitgeteilt, dass „der Präsident der Türkei und die Vereinigten Staaten am Telefon Operation in Syrien Afrin besprochen haben. Unser Präsident informierte Trump, dass der Zweck der Operation ist es, die nationale Sicherheit der Türkei und die Beriniegung von Afrin von Terroristen zu gewährleisten. Er forderte die USA auf, ein Ende der militärischen Unterstützung der Terrororganisation PKK, PYD und YPG zu setzen.“

Und nur ein paar Stunden nach diesem netten Gespräch hat die türkische Luftwaffe einen massiven Bombenangriff auf die Stadt Manbidzh geübt, die unter Kontrolle der kurdischen Gruppierung YPG ist. Libanesische Medien berichteten über mindestens zwei toten amerikanischen Militärberatern.

Somit hat Erdogan deutlich gezeigt, was er von Washingtons Aufrufe hält. Das ist kein Janukowitsch.

Sie können mich für einen Zyniker halten, aber solange die Türkei im Krieg mit den US-Proxy ist (und Kurden werden solche, als sie sich Washington unterstellt hatten), und dabei regelmäßig eine Reihe von US-Armee vernichtet, würde ich in einer Ecke sitzen, ein zufriedenes Lächeln zurückhalten (aber nicht viel) und in regelmäßigen Abstände ausrufen „Ah-ah-ah! Ach du Schreck! Wie kann man so was tun? Bitte weiter.»

PS
Und die Kurden… Kurden haben schlechte Freunde gewählt. Und es endet nie gut.

Alexander Rogers für News Front