US-Präsident Donald Trump hat im Juni 2017 die Entlassung des Sonderermittlers zur Russland-Affäre, Robert Mueller, angeordnet. Dies berichtet die Zeitung „The New York Times“ unter Berufung auf vier anonyme Quellen.
Der Rechtsberater des Weißen Hauses, Donald McGahn, soll dem Blatt zufolge dem US-Staatsoberhaupt davon abgeraten haben, weil sich dies sonst „katastrophal“ auf Trumps Präsidentschaft ausgewirkt hätte.
Auch „Politico“ bestätigte unter Berufung auf eine mit der Situation vertraute Quelle, dass Trump Mueller entlassen wollte und McGahn den US-Präsidenten von der Idee abbrachte. McGahn soll Trump mit seiner Amtsniederlegung gedroht haben.
„The New York Times“ zufolge sah Trump drei Interessenkonflikte, die gegen Mueller als Sonderermittler sprachen. Erstens, soll Mueller wegen eines Streits um Mitgliedsbeiträge seine Mitgliedschaft im Golfclub des US-Präsidenten beendet haben. Er habe zudem in einer Anwaltskanzlei gearbeitet, die Trumps Schwiegersohn Jared Kushner vertreten hatte. Drittens, sei Mueller am Tag vor seiner Ernennung zum Sonderermittler für eine mögliche erneute Leitung des FBI befragt worden.
Zuvor war bekannt geworden, dass zwei zu Mueller kommandierte FBI-Agenten, Peter Strzok und Lisa Page, SMS ausgetauscht haben sollen, in denen sie den Präsidenten als „Idioten“ bezeichnet haben sollen. Das FBI habe diese SMS-Korrespondenz, die über 50.000 Nachrichten umfasst, aber verloren. Strzok war im vergangenen Juli von der Ermittlung zu den Moskau-Kontakten abbestellt worden. Page hatte davor selbst das Team des FBI-Sonderermittlers Robert Mueller verlassen.
McGahn war einer der führenden Anwälte in Trumps Wahlkampfteam. Als Rechtsberater des Weißen Hauses ist er den US-Präsidenten und das Weiße Haus betreffende juristische Fragen zuständig.
Der frühere FBI-Chef Mueller war im Mai vom Justizministerium zum Sonderermittler ernannt worden. Er untersucht, ob es im US-Wahlkampf illegale Absprachen zwischen Trumps Team und der russischen Regierung gegeben hat.
Quelle: Sputnik