Am Montag trat der stellvertretende FBI-Chef Andrew McCabe zurück – das war ein Tag zum Feiern, meint ein ehemaliger Agent. Denn unter McCabe und seinen Vorgängern Mueller und Comey sei das FBI für politische Zwecke missbraucht worden. Dies werde unter Trump nun rückgängig gemacht.
Am Montag trat der stellvertretende FBI-Chef Andrew McCabe zurück – und das nur wenige Stunden bevor der Senat die Freigabe eines geheimen Berichts genehmigte.
In dem Memo wird angeblich aufgezeigt, wie das FBI seine Befugnisse aus politischen Motiven nutzt, um Hillary Clinton zu schützten und US-Präsident Donald Trump zu untergraben.
Den Umbruch an der Spitze des FBI sehen einige Politiker und Nachrichtenagenturen als einen Angriff auf die Behörde selbst. So twitterte der ehemalige Justizminister Eric Holder, dass die „Scheinangriffe“ auf das FBI und das Justizministerium von einer legitimen strafrechtlichen Untersuchung ablenkten. Dies würde den „Grundfesten unserer Regierung“ langfristig und unnötigen schaden, so Holder.
FBI Deputy Director Andrew McCabe is, and has been, a dedicated public servant who has served this country well. Bogus attacks on the FBI and DOJ to distract attention from a legitimate criminal inquiry does long term, unnecessary damage to these foundations of our government.
— Eric Holder (@EricHolder) 29 января 2018 г.
Angriff aus Weißem Haus nur gegen Elite gerichtet
Laut einem langjährigen FBI-Mitarbeiter können die Aussagen Holders und der anderen für viele FBI-Agenten nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein.
„Die Wahrheit ist, dass Agenten sehr kluge Leute sind. Sie verstehen, dass die Angriffe aus dem Weißen Haus nicht gegen alle Mitarbeiter gerichtet sind, sondern eindeutig gegen die Elite“, sagte Marc Ruskin, der 27 Jahre lang für das FBI gearbeitet hatte. Er ist außerdem der Autor von „The Pretender: My Life Undercover for the FBI“ (etwa: „Der Heuchler: Mein verdecktes Leben für das FBI“).
Laut Ruskin denken viele ehemalige und pensionierte FBI-Agenten, dass Ex-FBI-Chef James Comey die Behörde in die Politik zerrte. Diese Politisierung der Agentur sei unter McCabe fortgesetzt worden.
«Für jeden Agenten, der Comey verteidigt, gibt es zehn Agenten, die sich darüber ärgern, dass das FBI für politische Zwecke missbraucht wurde“, sagte er.
Reinigung des FBI vom politischen Einfluss
Die momentanen Ereignisse seien für die aktiven und pensionierten FBI-Agenten eine Reinigung der Behörde. Die Politisierung des FBI unter Comey, McCabe und anderen werde rückgängig gemacht, so Ruskin.
«Dies ist ein Saubermachen und eine Rückbesinnung des FBI auf seine Rolle als neutrale Behörde frei von politischem Einfluss,“ erklärte der ehemalige Agent.
Auch Frank Gaffney, Präsident des US-Zentrums für Sicherheitspolitik, erwähnte die Säuberung des FBI von politischem Einfluss. In einer E-Mail schrieb er, dass für diejenigen, die das FBI bewunderten und seine wichtige Rolle beim Schutz der nationalen und öffentlichen Sicherheit verstünden, der 29. Januar ein Tag zum Feiern war.
McCabe verkörpere die Politisierung der FBI-Führungsebene, so Gaffney. Die Leistung der Behörde sei unter den ehemaligen Chefs Robert Mueller und James Comey behindert und das Vertrauen des amerikanischen Volkes in die Organisation untergraben worden, erklärte Gaffney.
Er merkte an, dass das Memo mutmaßliche „politisch motivierte inländische Überwachung und andere Gesetzesübertretungen“ enthülle, die im FBI unter McCabe stattfanden.
Kluft zwischen der FBI-Leitung und den einfachen Agenten
Laut Ruskin ist es wichtig, die Kluft zwischen der FBI-Leitung und den einfachen Agenten zu begreifen. Erst dann könne die Wichtigkeit von McCabes Rücktritt und wie das Ereignis innerhalb des FBI eingeschätzt wird, richtig verstanden werden.
Normalerweise folgen Verwaltungen dem „Pyramidensystem“, so Ruskin. Das bedeutet, dass die Mitarbeiter oft ganz unten einsteigen und sich dann durch Beförderungen an die Spitze der Pyramide kämpfen. Dies sei im FBI aber oft anders: „Die meisten Agenten fangen beim untersten Dienstgrad an, und ein Großteil von ihnen will auch beim untersten Dienstgrad bleiben“, so der ehemalige FBI-Mitarbeiter.
Viele, die dem FBI beitreten, tun dies wegen der Lust am Abenteuer oder wegen ihres Sinns für Gerechtigkeit, so Ruskin. Wenn sie ihre Karriere vorantreiben, dann nur, weil sie komplexere Fälle bearbeiten möchten, so der Ex-FBI-Agent.
„Sie wollen in komplexere Ermittlungen einsteigen. Sie bearbeiten dann bedeutende Fälle von Wirtschaftskriminalität oder organisierter Kriminalität, anstatt Routinefälle zu erledigen“, so Ruskin.
Die Agenten, die in die FBI-Leitung gehen, seien jedoch oft anders. „Die Agenten, die in die Verwaltung gehen, sind oft diejenigen, die nicht die besten Außendienstagenten sind“, erklärte der ehemalige Agent.
«Sie sind diejenigen, die sich auf der Straße nicht wohl fühlen oder keine Beziehungen entwickeln können. Sobald sie in der Verwaltung sind, versuchen sie, sich an die Spitze zu kämpfen“, fügte Ruskin hinzu.
Wegen dieser unterschiedlichen Ziele gibt es zwei sehr unterschiedliche FBI-Kulturen zwischen Agenten vor Ort und denen, die ins Management gehen.
Normale Agenten fühlen sich nicht durch die Memo gestört
„Agenten sind sehr der Wahrheit und dem Aufspüren der bösen Typen verpflichtet“, so Ruskin. „Die andere Kultur ist die der Schreibtisch-Jockeys, die versuchen, in ihrer Karriere auf die nächste Stufe aufzusteigen. Sie versuchen, das Boot nicht zum Schaukeln zu bringen und nichts zu tun, was ihren Aufstieg zur Spitze behindern würde.“
«Kerle wie McCabe waren dafür berüchtigt, dass sie jeden zerstören konnten, der ihnen in die Quere kam. Viele empfanden ihn als einen Zuchtmeister, der jeden, der sich ihm in den Weg stellte, zerschmetterte“, erklärte der Ex-Agent.
Laut Ruskin war McCabe als Mikromanager bekannt, der die Macht genoss und die unter ihm schlecht behandelte, aber gleichzeitig als „Speichellecker“ seine Vorgesetzten umschmeicheln konnte. „Bei seinem Abgang werden keine Tränen fließen“, so Ruskin. „Vor allem nicht bei den Personen, die er als Hindernisse bei seinem stetigen Aufstieg betrachtete“.
«Wenn man versteht, dass es diese beiden Kulturen gibt – die Management-Kultur und die Straßen-Kultur -, dann wird man auch verstehen, dass sich die normalen Mitarbeiter nicht durch die Kommentare über die Politisierung gestört fühlen“, so Ruskin.
„Sie haben nicht das Gefühl, dass sie die Zielscheibe sind. Sie verstehen, dass es sich bei ihnen und der Verwaltung um zwei Paar Stiefeln handelt – ein Angriff auf das Management ist folglich kein Angriff auf die Basis.“
Quelle: Epochtimes