Afrin-Echo in türkischem Izmir: Ortsbewohner protestieren vor Nato-Kaserne

Einwohner der Kleinstadt Buca der türkischen Provinz Izmir haben am Sonntag eine Protestaktion vor einer Nato-Zentrale abgehalten. Auslöser der Demonstration war das Verhalten eines US-Offiziers, der sich in eine Solitsritätsaktion für eine Famillie eines in Afrin gefallenen Soldaten einmischen wollte.

Zum Anlass für den Protest wurde ein Vorfall, der sich am Vortag ereignet hatte: Lokalen Medienberichten zufolge hatten sich Ortsbewohner der Stadt Buca im Viertel Şirinyer versammelt, wo sich das Haus des im Zuge des Militäreinsatzes in der syrischen Stadt Afrin getöteten Panzersoldaten Muhammed Cihangir Çubukçu befindet.

Die Ortsbewohner seien zu dem Haus gekommen, um den Angehörigen des gefallenen Soldaten ihr Beileid auszusprechen. Sie sollen türkische Flaggen entlang der Straße gehisst haben, in der seine Eltern wohnen. Türkische Fahnen seien unter anderem auf dem Gebäudekomplex General-Vecih-Akın-Garnison gehisst worden, in dem sich der Stab des Alliierten Land-Kommandos (LANDCOM) der Nato befinde. Ein US-Offizier soll versucht haben, die Flaggen zu beseitigen. Dies habe zu Protesten vonseiten der Demonstranten geführt.

Am Sonntagabend soll sich eine Menschenmenge vor der Kaserne versammelt haben. Die Menschen hätten türkische Flaggen getragen und Parolen wie „Die Schahiden (Märtyrer – Anm. d. Red.) sterben nicht, die Heimat ist unteilbar“ gerufen.

​Zwei regionale Politiker, Bülent Delican und Erdem Öksüz, die die regionalen Abteilungen der regierenden Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung (AKP) beziehungsweise der nationalistischen Partei der Großen Einheit (BBP) leiten, hätten eine gemeinsame Pressemitteilung gemacht. Delican soll die Ereignisse vom Vortag als einen „unangenehmen Zwischenfall“ bezeichnet haben.

Die Demonstranten würden türkische Flaggen auf dem ganzen Territorium der türkischen Republik, das eine Fläche von 789.000 Quadratmetern umfasst, hissen, versprach Delican. „Heute sind wir im Namen der AKP und der Großen Einheitspartei hierhergekommen, um die ganze Straße mit türkischen Flaggen zu schmücken. Mögen alle in Afrin gefallenen türkischen Soldaten in Frieden ruhen. Und wenn jemand versucht, uns dabei zu stören, eine Flagge vor dem Haus eines unserer Soldaten zu hissen, wird er dafür büßen müssen. Wir werden diese Flagge überall hissen“.

Quelle: Sputnik