Brexit-Pate Nigel Farage: Großkonzerne, Politiker und EU akzeptieren den Brexit nicht

Der britische Europaabgeordnete Nigel Farage, der als maßgeblicher Organisator des Brexit gilt, will keine zweite Abstimmung über Großbritanniens Verbleib oder Verlassen der EU.

Zwar sei es möglich, daß es zweite Abstimmung gibt, für ihn sei das jedoch ein „Worst Case Scenario“. Das stellte Farage jetzt in einem Interview mit der österreichischen Nachrichtenagetur APA klar.

Ein Gutteil der britischen Großkonzerne und der Berufspolitiker wolle den Brexit nach wie vor nicht akzeptieren, sagte Farage, der sich anläßlich eines Kongresses in Wien aufhielt. Die britische Bevölkerung hält er für ausreichend informiert. Es handle sich um eine einfache Frage: „Will man sich selbst regieren oder nicht? Will man seine eigenen Gesetze machen, als unabhängiges Land, oder Teil eines größeren politischen Blocks sein?”

Seiner Ansicht nach sollte Großbritannien Ende März 2019 bereits vollständig aus der EU ausgetreten sein, mit oder ohne „Deal”. Er befürchte jedoch, daß dies aufgrund des Zögerns von Premierministerin Theresa May nicht geschehen werde: „Es sieht so aus, als wolle sie Großbritannien drei oder mehr Jahre an ein Übergangsabkommen binden, was bedeuten würde, daß wir weiterhin Geld bezahlen, die Grenzen offenhalten und die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs akzeptieren werden, ohne ein Mitspracherecht zu haben.” Er sei „sehr unglücklich” damit, wie die britische Regierung den Brexit handhabe. Innerhalb der in Artikel 50 des EU-Vertrags beschlossenen zweijährigen Übergangsphase hätte bereits alles geregelt werden können, so Farage.

Ein wichtiger Grund für Entwicklungen wie den Brexit sei die Zuwanderung – die Migration veranlasse die Bevölkerung verschiedener Länder, wieder zu sagen: „Das ist unser Land, wir wollen es führen.”

Quelle: Zuerst!