Erdogan lehnt «privilegierte» Partnerschaft mit EU ab

Der türkische Präsident hat den von dem französischen Präsidenten Macron in den Raum gestellten Vorschlag über die Partnerschaft Ankaras mit Brüssel abgelehnt und nochmal einen vollständigen EU-Beitritt gefordert.

Im Vorfeld seiner Vatikan-Reise sagte Recep Tayyip Erdogan am Sonntag in einem Interview mit der italienischen Zeitung  «La Stampa» : «Die Türkei möchte die volle Mitgliedschaft. Andere Alternativen sind für uns uninteressant.»

«Die EU soll auch die ihr zuteilwerdenden Aufgaben erfüllen. Allen voran soll sie sich an die Abmachungen halten. Auf der einen Seite blockieren sie den Beitrittsprozess und auf der anderen Seite machen sie uns dafür verantwortlich, dass der Prozess nicht vorangeht. Das ist ungerecht. Es ist auch ungerecht, dass einige EU-Mitglieder andere Alternativen für die Türkei vorschlagen», fügte der türkische Präsident hinzu.

Die  Ankara-Brüssel-Beziehungen seit dem Putschversuch vom 15. Juli  2016   wegen Unterdrückung oppositioneller Journalisten, Richter und Behördenangestellte angespannt.

Vor Erdogan erteilte auch EU-Minister und Chefunterhändler Ömer Çelik der  privilegierten Partnerschaft mit der EU  eine Absage.

Nach den Worten des Ministers, sei die Türkei „kein Flüchtlingslager“ mit der eine Zusammenarbeit bei der Flüchtlingsfrage und „kein Militärstützpunkt“ mit der eine Zusammenarbeit im Kampf gegen Terror abgewickelt werden könne.

Die Türkei müsse als ein Land verstanden werden, forderte Çelik bei einem TV-Auftritt vor etwa drei Wochen. Eine privilegierte Partnerschaft bei den EU-Beitrittsverhandlungen komme für Ankara nicht in Frage, sagte EU-Minister Çelik. Niemand könne der Türkei eine Partnerschaft „zweiter Klasse» unterbreiten.

(Mehr News/ParsToday)