Erstmals will Deutschland eine große Gruppe von „Holocaust-Überlebenden“ aus Algerien entschädigen. Etwa 25.000 algerische Juden sollen eine einmalige Zahlung von jeweils 2.556 Euro erhalten. Das hat die „Claims Conference“ mit der Bundesregierung ausgehandelt, erklärte eine Sprecherin. Die „Conference on Jewish Material Claims against Germany“, kurz „Claims Conference“, ist ein Dachverband jüdischer Organisationen, die sich für Entschädigungen von Juden einsetzen.
„Dies ist eine lange überfällige Anerkennung für eine große Gruppe von Juden in Algerien, die unter antijüdischen Maßnahmen von Nazi-Verbündeten wie dem Vichy-Regime litten“, sagte Greg Schneider, Vizepräsident der „Claims Conference“. Da sich die meisten der „algerischen Überlebenden“ in Frankreich aufhalten, will die „Claims Conference“ in Paris ein Registrierzentrum eingerichtet. Von Februar bis April 2018 soll dieses geöffnet sein, Marseille, Lyon und Toulouse sollen ähnliche Zentren bekommen. Ab Juli sollen die ersten Entschädigungszahlungen fließen.
Seit 1952 hat Deutschland etwa 56 Milliarden Euro an derlei Entschädigungen gezahlt.