Erdogan: Trump geht in Syrien Obamas Weg

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat seinen US-amerikanischen Amtskollegen Donald Trump bezichtigt, seine Versprechen zum Abzug der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) aus dem syrischen Manbidsch nicht erfüllt zu haben. Das schreibt die Zeitung „Hurriyet“ am Mittwoch.

„Obama hat die Türkei in Bezug auf syrische kurdische Kämpfer in Manbidsch belogen. Und Trump geht denselben Weg. Trump hat uns gesagt, dass sie (die YPG – Anm. d. Red.) dort nicht bleiben können und sich in den Osten des Euphrat-Flusses begeben würden“, sagte Erdogan vor Journalisten in Ankara nach Abschluss seines Besuchs im Vatikan und in Italien.

Zudem habe Trump zugegeben, dass die Araber die wahren Besitzer von Manbidsch seien. Aber das, was er versprochen habe, sei nicht in Erfüllung gegangen.

Laut Erdogan gibt es in der Türkei viele Flüchtlinge aus Manbidsch, die heimkehren wollen. Manbidsch werde dann seine wirklichen Besitzer finden.

Zuvor hatte Erdogan erklärt, nach dem Sieg über die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) sei die Militärpräsenz der USA in Syrien gegen die Türkei, Russland und den Iran gerichtet.

Die US-Hilfe für die kurdischen Volksverteidigungseinheiten YPG belastet seit Monaten die Beziehungen zwischen den USA und der Türkei, die die YPG als einen Arm der dort verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK ansieht. Ende Januar forderte der türkische Präsident  Erdogan die USA auf, ihre Truppen aus Manbidsch abzuziehen. Das US-Militär lehnte dies ab.

Die türkische Armee hatte am 20. Januar eine Offensive gegen die YPG-Stellungen in der syrischen Region Afrin gestartet. Nach Angaben der Uno kostete die Operation «Olivenzweig“ schon in den ersten Tagen mehreren Zivilisten das Leben.

Die syrische Regierung verurteilt den türkischen Einmarsch. Russland, das in den vergangenen Jahren die syrischen Truppen im Kampf gegen die Terrormilizen IS und die al-Nusra-Front militärisch unterstützt hat, mahnte alle Konfliktparteien zu Zurückhaltung.

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