Behörden einiger russischer Regionen haben laut dem russischen Botschafter in Pjöngjang, Alexander Mazegora, damit begonnen, gemäß der Resolution des UN-Sicherheitsrates nordkoreanische Arbeiter auszuweisen.
„Das Verbot hinsichtlich der Beschäftigten aus Nordkorea wird ein Schlag gegen die russische Wirtschaft sein, aber wir erfüllen strikt die Beschlüsse des UN-Sicherheitsrats. Viele Gouverneure haben bereits mit der Ausweisung (von Arbeitern aus Nordkorea – Anm. d. Red.) begonnen“, so der Botschafter.
Russland erteilt ihm zufolge jährlich 12.000 bis 15.000 Visa für nordkoreanische Bürger, 90 Prozent davon sind Arbeitsvisa mit einem kurzfristigen Aufenthalt. Der Botschafter betonte, dass circa 35.000 Nordkoreaner in Russland tätig gewesen seien, vor allem im Bauwesen und in der Landwirtschaft sowie in der Fischereiindustrie.
Mazegora verwies darauf, dass ein nordkoreanischer Arbeiter durchschnittlich so viel wie ein russischer Bürger verdiene, aber vom Gehalt dieses Arbeiters ernähren sich „13 Mitglieder seiner Familie“. Die nordkoreanischen Mitarbeiter erhalten ihm zufolge 40 bis 50 Prozent von ihrem Lohn, den Rest bekommen die nordkoreanischen Behörden.
Vor diesem Hintergrund bezeichnete der Botschafter alle Aussagen, laut denen die nordkoreanischen Bürger in Russland unter sklavischen Bedingungen arbeiten sollen, als „totalen Blödsinn“.
Der UN-Sicherheitsrat hatte zuvor einstimmig die Resolution 2375 verabschiedet, die neue Sanktionen gegen Nordkorea vorsieht. Diese Einschränkungen betreffen Export- und Importmöglichkeiten von Pjöngjang. Zudem wird die Zahl der Arbeitsgenehmigungen für die nordkoreanischen Bürger eingeschränkt.
Die Situation auf der Korea-Halbinsel verschlechterte sich im Jahr 2017 dramatisch, nachdem Nordkorea eine Reihe von Raketenstarts sowie einen Atomtest durchgeführt hatte. Im Dezember verhängte der UN-Sicherheitsrat neue internationale Sanktionen gegen das Land.
Quelle: Sputnik