Die Krim-Reise mehrerer AfD-Abgeordneter hat für großes Aufsehen sowohl in Deutschland als auch in der Ukraine gesorgt. Helmut Seifen, Mitglied der Delegation deutscher Parlamentarier, die zu einem einwöchigen Privat-Besuch auf der Krim weilt, hat die Androhungen Kiews als „unverschämt“ und das wahre Gesicht der Regierung entlarvend kritisiert.
„Ich finde es fast unverschämt, dass wir von einer ausländischen Macht wegen einer Reise derartig bedroht werden. Damit entlarvt sich im Grunde genommen die ukrainische Regierung als eine Macht, die offensichtlich gerne die Sprache der Gewalt spricht“, sagte Seifen gegenüber RIA Nowosti.
Dabei betonte er, dass er „vorher die ukrainische Regierung nicht negativ beurteilt habe“. „Aber diese Reaktion auf unsere Reise hat mich sehr empört.“
Der ukrainische Botschafter Andrej Melnyk hatte zuvor den deutschen Parlamentariern mit „Rechtskonsequenzen“ gedroht. Die ukrainische Staatsanwaltschaft leitete demnach ein Strafverfahren gegen die Politiker wegen des Krim-Besuchs ein.
Was die Menschenrechtsverletzungen angeht, habe die deutsche Delegation Seifen zufolge nichts Derartiges gesehen.
„Die Tatsache aber, dass ja die Menschen auf den Straßen oder in Restaurants ganz entspannt sind, zeigt eigentlich, dass man hier angstfrei lebt.“
Der deutsche Politiker kritisierte außerdem die EU für das Einreiseverbot für die Bewohner der Halbinsel. „Ich habe gar nicht gewusst, dass es Reisebeschränkungen für die Krim-Bewohner gibt. Das ist im Grunde genommen ein Skandal, der bei uns verschwiegen wird.“
Die Sanktionen aufgrund des Referendums von 2014 über die Wiedervereinigung der Krim mit Russland bezeichnete Seifen als „vollkommen falsch“. Sie seien der Weg, „um die Feindschaft zu vertiefen“.
„Ich denke, dass es in der ukrainische Parteienlandschaft Kräfte geben sollte, die einfach diese Volksabstimmung — das Referendum – anerkennen, damit auch in der Bevölkerung Frieden herrscht.“
Quelle: Sputnik