Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat vor der Zunahme von Übergriffen auf Christen in Deutschland gewarnt. „Es sei höchste Wachsamkeit geboten“, mahnte er in der FAZ-Woche. Es gebe „Radikalisierungstendenzen unter bestimmten Gruppen der Muslime“.
Unter den Einwanderern, die seit 2015 nach Deutschland gekommen sind, seien zweifellos manche, die „die freiheitliche Ordnung unseres Landes nicht verstehen oder nicht akzeptieren, auch welche, die nicht als Flüchtling, sondern als Terroristen gekommen sind“, sagte Schick.
Das sei eine Tatsache, auf die man reagieren müsse.
„Man kann nicht in unserer Gesellschaft ankommen, wenn man für deren Wertekanon keine Wertschätzung aufbringt“, verdeutlichte der Erzbischof. „Wie will man in einem Land als Bürger unter Bürgern leben, wenn man die Gläubigen verachtet, die der Mehrheitsreligion angehören“, fragte er.
Verrohung der Gesellschaft überall erkennbar
„Richtig ist aber auch, daß die Mehrheit derjenigen, die Krieg und Chaos entflohen sind, die Errungenschaften unseres Staates und unserer Gesellschaft sehr wohl schätzen und sie annehmen wollen“, erläuterte Schick.
Anzeichen der Verrohung ließen sich quer durch die Gesellschaft beobachten. „Das bringt Gefahren für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das friedliche Miteinander mit sich.“ Es hätte viele Anschläge auf Asylbewerberheime, in denen Muslime leben, gegeben, „antisemitische Straftaten haben signifikant zugenommen und wie gesagt, verstärkt wurden auch Christen angegriffen“.
Alle Vernünftigen und Wohlmeinenden müßten sich mit Entschiedenheit gegen diejenigen stellen, „die es aufgrund welcher Religion oder Ideologie auch immer an Achtung für ihre Mitmenschen fehlen lassen“.
Im vergangenen Jahr gab es in Deutschland rund 100 christenfeindliche Übergriffe, darunter ein Mord, neun Körperverletzungen und ein Fall von Brandstiftung. In rund einem Viertel der Fälle wurden Kirchen und christliche Symbole angegriffen. Mindestens 14 Angriffe sollen sich zwischen Asylbewerbern abgespielt haben.
Quelle: Junge Freiheit