US-Vorgehen in Syrien: Bombenangriffe für lukrative Geschäfte

Die USA versuchen, die verstaatlichten Fabriken und Öl- und Gasvorkommen zurückzubekommen, schreibt die Zeitung „Nesawissimaja Gaseta“ am Freitag.

Das Zentralkommando der Vereinigten Staaten (CENTCOM) berichtete, dass dieser Schritt eine Antwort auf einen „nicht provozierten Angriff“ der syrischen Proregierungskräfte gegen das Stabsquartier der Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) gewesen sei, wo sich zu diesem Zeitpunkt US-Militärberater und Aufklärer befunden hätten. Die syrische Führung bezeichnete dieses Vorgehen als „Aggressionsakt“.

Das syrische Fernsehen zeigte Aufnahmen der US-Bombenangriffe gegen die Kräfte der syrischen Volkswehreinheiten. Damaskus berichtete, dass die USA das Gebiet zwischen den Ortschaften Hscham und at-Tabija östlich des Euphrates bombardiert habe. Diese Gebiete gehören zum russisch-syrischen Verantwortungsgebiet und liegen westlich der mit den USA vereinbarten Linie zur Verhinderung eines Konflikts am Euphrat-Ufer. Das heißt, dass die Angriffe der USA in dieser Zone eine klare Provokation sind.

Zudem befinden sich die US-Truppen in Syrien illegal, weshalb sie Damaskus als Besatzungstruppen betrachtet. Allerdings übergehen die US-Medien diesen Fakt und behaupten, dass das Pentagon die Spielregeln mit Russland in Syrien einhalte. Ihnen zufolge nutzte die Koalition den „heißen Draht“ mit dem russischen Militär, um darüber zu informieren, dass Verteidigungs-Luftangriffe in diesem Gebiet geflogen werden.

Mittlerweile stellte sich heraus, dass eine Offensive der syrischen Aufständischen, die von den USA angegriffen wurden, nicht mit dem russischen Verteidigungsministerium abgestimmt worden war. Laut der russischen Militärbehörde führten die Kräfte, die auf Assads Seite kämpfen, eine Operation gegen eine IS-Zelle nahe der ehemaligen Ölraffinerie Al-Isba in der Provinz Deir ez Zor durch. Im russischen Verteidigungsministerium hieß es zudem, dass nach den Gesprächen der russischen Führung auf dem Stützpunkt Hmeimim die US-Seite via Kommunikationskanäle erklärte habe, dass sich die Ölraffinerie unter Kontrolle der Demokratischen Kräfte Syriens und der US-Militärs befinde.

Oppositionelle arabische Soziale Netzwerke behaupteten am Donnerstag, dass die syrische Armee sich angeblich auf einen Angriff auf das Objekt Conoco (Werk Al-Isba) und das Ölvorkommen Dschafar vorbereite, die von den SDF kontrolliert würden. Die Kurden trotzten dem Islamischen Staat (IS) das Werk Conoco bei Deir ez-Zor bereits im September 2017 bei einem erbitterten Gefecht ab. Anschließend wurde es unter Vermittlung Russlands angeblich unter die Kontrolle der Regierung Syriens übergeben.

Ins Werk wurden Einheiten der russischen Militärpolizei entsendet. Anschließend folgte Moskau jedoch Ankaras Vorschlag und nahm die SDF-Vertreter nicht in die Teilnehmerliste des Kongresses des Syrischen Dialogs in Sotschi auf. Danach änderte sich alles schnell. Conoco wird nun von bewaffneten kurdischen Einheiten kontrolliert — ohne Teilnahme Russlands.

Dabei tauchten nach einigen Angaben US-Vertreter in dem Werk auf. Das ist keine Überraschung. Denn das gleichnamige Vorkommen Conoco in Syrien wurde von US-Spezialisten erschlossen. Das Werk Conoco wurde für US-Gelder gebaut. Später wurde es von der Assad-Regierung verstaatlicht. Jetzt sieht alles so aus, dass die Amerikaner unter SDF-Beteiligung Verlorengegangenes zurückholen wollen.

Doch noch steht nicht fest, ob dies gelingen wird. Das gab nicht nur Damaskus, sondern auch Moskau zu verstehen. Im russischen Verteidigungsministerium hieß es am Donnerstag, dass der Vorfall um den Beschuss der Volkswehreinheiten in Deir ez-Zor für die USA aus wirtschaftlichen Gründen vorteilhaft gewesen sei. „Es wurde erneut gezeigt, dass der wahre Grund der andauernden illegalen Präsenz der US-Kräfte in Syrien nicht der Kampf gegen IS, sondern das Ergreifen von Wirtschaftsaktiva ist, die nur Syrien gehören.“

Quelle: Sputnik