Georgiens Ex-Präsident Saakaschwili angeblich in Kiew gekidnappt

Der georgische Ex-Präsident Michail Saakaschwili ist nach Angaben seiner näheren Umgebung aus einem Restaurant in Kiew entführt worden.

„Er wurde gerade eben von Unbekannten gekidnappt“, teilte Saakaschwilis Vertrauter und Rada-Abgeordneter Juri Derewjanko am Montag gegenüber Sputnik mit. Laut dem Politiker wurde der georgische Ex-Staatschef und der frühere Gouverneur von Odessa im georgischen Restaurant „Sulguni“ in Kiew gefasst und „in unbekannte Richtung“ verschleppt.

Derewjanko vermutet hinter der Aktion eine Spezialeinheit der Polizei. Eine Stellungnahme der Polizei liegt noch nicht vor.

Saakaschwili war von 2004 bis 2013 Staatspräsident Georgiens. Nach Ende seiner Amtszeit floh er wegen Vorwürfen des Amtsmissbrauchs und der Unterschlagung zuerst in die USA und dann in die Ukraine. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko gewährte Saakaschwili die ukrainische Staatsbürgerschaft und ernannte ihn 2015 zum Gouverneur der Schwarzmeerregion Odessa.

Doch schon ein Jahr später trat Saakaschwili zurück und ging auf Konfrontationskurs zu Poroschenko, dem er Korruption vorwarf. Daraufhin wurde dem Politiker auch die ukrainische Staatsbürgerschaft entzogen. Sein Heimatland Georgien hatte Saakaschwli bereits 2015 ausgebürgert und ihn zur Fahndung ausgeschrieben.

Im Januar verurteilte ein Gericht in Tiflis den Ex-Präsidenten in Abwesenheit zu drei Jahren Haft. Es befand den Politiker des Amtsmissbrauchs im Falle der Ermordung des Bankbeamten Sandro Girgwliani im Januar 2006 schuldig.

Sputnik Deutschland