Gleich nach dem Absturz der russischen Su-25 in Syrien hieß es, der Jagdbomber sei von Terroristen mit einer tragbaren Flugabwehrrakete abgeschossen worden. Ein stichhaltiges Indiz weist aber auf eine andere Absturzursache hin, wie die Zeitung „Rossijskaja Gaseta“ berichtet.
Der russische Jagdbomber muss von einer Rakete getroffen worden sein. Schließlich flog die Maschine in einer Höhe von 4000 Metern – für ein Maschinengewehr zu hoch, schreibt die Zeitung. Die Frage ist demnach nur, was für eine Rakete es war. Eine Stinger? Eher unwahrscheinlich.
Die Su-25 – der fliegende Panzer – ist laut dem Blatt so stark geschützt wie kein anderer Jagdbomber. Besonders kritische Elemente – das Cockpit und die Treibstofftanks – sind teilweise von einer Titanlegierung ummantelt. Über 1000 Kilogramm Panzerung sichern die Überlebensfähigkeit von Pilot und Maschine.
Seine Widerstandsfähigkeit hat der russische Jagdbomber schon in Afghanistan bewiesen. Es wird erzählt, so die Zeitung, dass eine Su-25 einmal mit 150 Einschüssen von einem Einsatz zurückgekehrt sei.
Was den Kampfjet außer seiner Panzerung schützt, ist auch eine technische Besonderheit: Trifft eine Stinger-Rakete eines seiner beiden Strahltriebwerke, bleibt das andere unbeschädigt, sodass die Maschine ihren Stützpunkt noch ansteuern kann.
Dies wurde laut dem Blatt auch geprüft: Auf einem Teststand wurde in eine der beiden Triebwerksgondeln der Su-25 eine Stinger-Rakete gelegt. Sobald die Motoren auf vollen Touren liefen, wurde der Sprengkopf gezündet. Ein Triebwerk wurde in Stücke gerissen, das andere lief dabei unversehrt weiter, schreibt die Zeitung.
Außerdem hat die Su-25 ein Feuerlöschsystem an Bord, das einen Brand der Treibstofftanks in jedem Fall verhindert.
Der Pilot der in Syrien abgestürzten Su-25, Roman Filipow, meldete vor dem Absturz, seine Maschine sei getroffen worden, die Motoren seien einer nach dem anderen ausgefallen. Und genau das wirft Fragen auf, wie die Zeitung schreibt.
Beide Triebwerke einer Su-25 zerstören – das könne nur eine größere Rakete, sagte Wladimir Babak, Chef-Entwickler der Suchoi-Jagdbomber, im Gespräch mit der Zeitung.
„Es muss ein stärkerer Sprengkopf sein als selbst die neuesten tragbaren Flugabwehrraketen haben“, sagte der Ingenieur.
Tragbar sind solche Raketen nicht, sie werden von Fahrzeugen aus abgefeuert. Und die Länder, die die Terrorkämpfer in Syrien unterstützen, könnten solche Systeme über Geheimdienstkanäle an die Islamisten geliefert haben, damit sie, wie die Zeitung schreibt, die russischen Flugzeuge abschießen.
Aber: Endgültig wird die Ursache und der Hergang des Absturzes des russischen Jagdbombers in Syrien erst aufgeklärt werden können, wenn die Wrackteile untersucht worden sind. Keine einfache Aufgabe: Höchstwahrscheinlich werde man alles dafür tun, die Spuren des Absturzes auszulöschen, so die Zeitung.
Übersetzung: Sputnik