Israel und der Iran, die vor einer militärischen Konfrontation in Syrien stehen, tauschen weiterhin Drohungen aus, schreibt die „Nesawissimaja Gaseta“ am Mittwoch.
Israel will nach eigener Auskunft auch weiterhin konsequent auf das Vorgehen von externen Akteuren im Nachbarland antworten, welches der nationalen Sicherheit des Landes schaden kann. Der Iran droht sogar mit der Vernichtung aller Militärstützpunkte der USA, des wichtigsten Verbündeten Israels, im Nahen Osten. „Wir werden auf jede Provokation reagieren, werden weiterhin unsere vitalen Interessen schützen“, sagte der israelische Verteidigungsminister Avigdor Lieberman.
„Wir agieren entschlossen und verantwortungsvoll, es gibt keine Einschränkungen, wir akzeptieren auch keine Einschränkungen.“ Bezüglich des militärischen Vorfalls am vergangenen Wochenende unter Beteiligung der israelischen, syrischen und iranischen Seite sagte der israelische Verteidigungsminister: „Bei der Umformulierung des bekannten Sprichworts würde ich sagen, dass die Zeit gekommen sei, nicht zu bellen, sondern zu beißen. Wir werden stark zubeißen, obwohl ich auch hoffe, dass wir das nicht werden tun müssen.“
Auf die Frage, wo die rote Linie für Israel bei der Frage des iranischen Einflusses in Syrien gezogen werden könnte, sagte der israelische Botschafter in Russland, Garri Koren:
„Das iranische Regime ist zusammen mit seinen Verbündeten bis an die Zähne bewaffnet, falls diese Seite von neuen militärischen Plänen gegen uns spricht, dann haben wir keinen Ausweg, außer diese Pläne zu stoppen. Wie? Wir sind zu extremsten Maßnahmen bereits, falls dies notwendig werden sollte. Doch wir hoffen, dass diese Notwendigkeit nicht entstehen wird.“
Dass die USA Israel unterstützen werden, daran gibt es keine Zweifel. Der vor kurzem vorgelegte Haushaltsentwurf des US-Außenministeriums zeigt, dass Israel der größte Empfänger von US-Militärhilfen bleiben soll. Dazu wurden etwa 3,3 Mrd. Dollar beantragt. Als Priorität gilt im Haushaltsentwurf dabei der Bau der US-Botschaft in Jerusalem.
Vor dem Hintergrund der militärischen Eskalation bezog der Iran auch eine harte Position gegenüber Israel und den USA. Der Kommandeur der iranischen Armee, General Abdel Rahim Mussawi, sagte, dass der Iran keine Ratschläge der US-Regierung zu Fragen seiner nationalen Sicherheit brauche.
„Heute hat niemand mehr in der Welt Zweifel daran, dass die USA die Könige der Diebe sind. Wir werden die Mauer unseres Hauses noch höher ziehen, sodass der Dieb nicht eindringen kann“, sagte Mussawi. „Der Iran wird seine militärische Stärke weiter festigen und wird nicht nach Erlaubnis dazu fragen“, sagte Mussawi.
Der stellvertretende Leiter der iranischen Revolutionsgarde, Hossein Salami, gab eine noch härtere Erklärung ab. Er erinnerte daran, dass sich alle US-Stützpunkte in der Region des Nahen Ostens in Reichweite der iranischen Raketen befinden würden und der Iran bei Bedarf Gewalt anwenden könne.
„Die USA haben beispielsweise einen Militärstützpunkt in Bahrain“, sagte der Militärexperte Wladimir Jewsejew.
Natürlich kann der Iran ihn bzw. einen Stützpunkt in Katar erreichen. Die Reichweite der iranischen Raketen belaufe sich auf 1500 bis 2000 km, sodass sie Israel erreichen könnten. Deswegen ermögliche diese Reichweite Angriffe im gesamten Persischen Golf, gegen US-Stützpunkte im Irak und sogar in Syrien. Mit den Raketen sei ganz Afghanistan zu erreichen, sagte der Experte.
Übersetzung: Sputnik