Die rentenpolitischen Beschlüsse der großen Koalition könnten im kommenden Jahrzehnt zu einer milliardenschweren Mehrbelastung von Beitrags- und Steuerzahlern führen.
Die rentenpolitischen Beschlüsse der großen Koalition könnten einem Zeitungsbericht zufolge im kommenden Jahrzehnt zu einer milliardenschweren Mehrbelastung von Beitrags- und Steuerzahlern führen. Das berichtet die „Welt“ am Mittwoch unter Berufung auf eine Simulationsrechnung des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln (IW Köln). Union und SPD haben sich in der Koalitionsvereinbarung darauf verständigt, das Rentenniveau bis 2025 bei mindestens 48 Prozent zu halten und den Beitragssatz nicht über 20 Prozent steigen zu lassen.
IW-Rentenexpertin Susanna Kochskämper untersuchte demnach, wie sich die Finanzsituation der Rentenkasse über das Jahr 2025 hinaus entwickeln wird. Soll die doppelte Haltelinie beibehalten werden, müsste die gesetzliche Rente laut IW-Simulation bereits im Jahr 2026 vom Bund mit zusätzlich 3,8 Milliarden Euro alimentiert werden.
In den folgenden Jahren steigen die Zuschüsse immer weiter an, wie es weiter heißt. Im Jahr 2030 würden 29,6 Milliarden Euro Steuergelder zusätzlich in die Altersvorsorge fließen müssen. Allein von 2026 bis 2030 wäre das den Berechnungen zufolge eine Mehrbelastung von 81,5 Milliarden Euro. Dabei sind weitere geplante Verbesserungen der Rentenleistungen wie zum Beispiel die Mütterrente noch nicht berücksichtigt.
Im vergangenen Jahr flossen nach Angaben des Bundesfinanzministeriums insgesamt rund 90,9 Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt an die Rentenversicherung, wie die „Welt“ berichtete. Wenn die beiden Haltelinien über 2025 hinaus festgeschrieben würden, müsste der Anteil der Bundesmittel an der Finanzierung der Rentenversicherung von gegenwärtig rund 30 Prozent auf über 37 Prozent 2030 erhöht werden, sagte Kochskämper der Zeitung.
Das IW Köln rechnete auch alternative Szenarien durch und kam immer auf das gleiche Ergebnis: Bleibt das Renteneintrittsalter unverändert und das Rentenniveau auf mindestens 48 Prozent, kommen zusätzliche Belastungen auf die Beitragszahler zu. So würde ein bis 2030 festgeschriebenes Niveau von 48 Prozent ohne massiven Ausgleich aus dem Bundeshaushalt es erforderlich machen, dass der Beitragssatz von jetzt 18,6 Prozent auf dann 22,5 Prozent steigt, schreibt die „Welt“.
Quelle: Epochtimes